Die beiden verdächtigen 34 und 35 Jahre alten Deutschen traten in Geboltskirchen als völlig seriöse Geschäftsleute auf. Ende des Vorjahres mieteten sie eine Halle und rundherum ein Gelände und begannen mit der Einrichtung einer großangelegten Hanfplantage. Dabei erzählten sie allen Nachbarn, dass es sich um sogenannten CBD-Hanf handeln würde, der für Medizinprodukte und in der Kosmetikindustrie eingesetzt wird. Alles legal, versicherten sie auch Gerald Wiesinger von der Polizei Haag am Hausruck, der nach einer anonymen Anzeige vorbeischaute.
Laut Verdächtigen „alles legal“
„Die zwei Männer haben mir zu verstehen gegeben und mir auch entsprechende Unterlagen gezeigt, dass sie Landwirte sind, dass beide die Sozialversicherung der Bauern abgeschlossen haben, ihre Betriebsgründung beim Finanzamt gemeldet haben und die Tätigkeit legal sei“, so Wiesinger. Doch er erkannte, dass die Pflanzen, die dort bereits zwischen einem halben Meter und einem Meter achtzig in die Höhe wuchsen, keineswegs harmlos waren. Er holte sich einen Auftrag der Staatsanwaltschaft, ließ rund 70 Pflanzen beschlagnahmen und testen. Diese hätten einen um mehr als zehnmal höheren Wert des psychoaktiven Hauptwirkstoff (THC) aufgewiesen, so Wiesinger.
Polizeischüler „ernteten“
Auf dem gesamten Gelände, dass im Inneren der Halle etwa 500 Quadratmeter umfasste und daneben ein Feld mit rund 3.000 Quadratmetern, wuchsen insgesamt etwa 54.000 dieser illegalen Cannabispflanzen. Polizeischüler rückten an, um die illegale Ernte einzubringen. Hätte man sie getrocknet, wären etwa 300 Kilo Marihuana im Verkaufswert von rund drei Millionen Euro herausgekommen.
Die beiden Deutschen weisen jegliche kriminelle Absicht zurück. Die beiden wurden vorerst auf freiem Fuß angezeigt.