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Gesundheit

Baby-Feuchttücher: Gute Eigenmarken

Reinigungstücher sind besonders auf Reisen praktisch und beliebt. Der Konsumentenschutz der AK OÖ hat bei 15 Baby-Feuchttüchern und -Öltüchern das gesundheitliche und ökologische Gefahrenpotential der Inhaltstoffe bewertet. Sechs Tücher können empfohlen werden – darunter vor allem Eigenmarken.

Gemeinsam mit der Umweltorganisation DIE UMWELTBERATUNG haben die Konsumentenschützer die Inhaltsstoffe von zwölf feuchten Baby-Tüchern und drei Öl-Tüchern für Babys bewertet. Sechs Produkte, darunter vor allem die Eigenmarken von BIPA, dm, Hofer, Müller und Spar, verzichten auf Duftstoffe und sonstige bedenkliche Inhaltsstoffe.

Gütesiegel für Naturkosmetik und Antiallergene

Zusätzlich verfügen drei der sechs Testsieger über das Siegel des deutschen Allergie- und Asthmabundes, zwei weitere über Naturkosmetik-Gütesiegel. Der Begriff „sensitiv“ wird bei Baby-Feuchttüchern vor allem für „Duftstoff-freie“ Produkte verwendet. Die Tücher kosteten zwischen 2 und 7 Cent pro Stück.

Zum Teil bedenkliche Inhaltsstoffe

In den Nivea Baby Soft & Cream Baby-Feuchttüchern wird Benzylalkohol als Konservierungsmittel und Duftstoff eingesetzt. Laut EU-Kosmetikverordnung kann dieser Stoff Allergien auslösen und muss deshalb explizit auf der Verpackung ausgewiesen werden. Die Baby-Feuchttücher „sensitive fragrance-free“ von Pampers sind zwar frei von Duftstoffen, enthalten allerdings PEG bzw. PEG-Derivate, die die Baby-Haut an den empfindlichsten Stellen auch für Schadstoffe durchlässiger machen können. Darüber hinaus steckt im Pampers Feuchttuch Disodium EDTA, ein umweltrelevanter Problemstoff, der selbst in Kläranlagen schwer abgebaut werden kann.

Unnötige Duftstoffe in einigen Produkten

In vier Baby-Feuchttüchern sowie in den drei Baby-Öltüchern im Test sind Duftstoffe enthalten. Zwar sind diese laut EU-Verordnung nicht deklarierungspflichtig und der Hinweis „Parfum“ reicht als Kennzeichnung aus. Jedoch haben Duftstoffe in Baby-Reinigungsprodukten für sensible Körperbereiche nichts verloren. Alle sieben Produkte wurden deshalb mit „bedingt empfehlenswert“ bewertet.

Die Toilette im Rathaus in Ebreichsdorf
ORF / Gernot Rohrhofer
Feuchttücher sollen immer im Mistkübel entsorgt werden.

Vermeidbar: Wegwerfplastik

Während herkömmliche Toiletten-Feuchttücher mittlerweile aus Papier gefertigt werden, bestehen viele Baby-Feuchttücher oft zum Teil aus Kunststofffasern. Auf der Verpackung angegeben haben das Material des Tuches allerdings lediglich drei Hersteller, bei drei weiteren finden sich die Informationen auf der Homepage. Bei neun der 15 Produkte wurde gänzlich auf die Angabe des Tuchmaterials verzichtet.

EU-weite Änderung ab 2021

Ab nächstem Jahr wird das jedoch nicht mehr möglich sein, denn die EU sagt Einweg-Plastikprodukten den Kampf an: Ab 2021 müssen Feuchttücher-Hersteller laut Einwegkunststoff-Richtlinie auf der Verpackung angeben, wenn sie Kunstfasern verwenden.

Feuchttücher nie in der Toilette entsorgen

Achtung: Unabhängig vom Material, aus dem die Tücher gefertigt sind, entsorgt müssen sie in jedem Fall im Restmüll werden. Denn in der Kläranlage verursachen die Tücher Verstopfungen, deren Beseitigung sehr teuer kommt!

Nachhaltig: Alternative zu Baby-Feuchttüchern

Mit Wasser oder etwas Speiseöl befeuchtete Waschlappen reinigen den Baby-Popo perfekt. Selbst unterwegs kann Wasser oder mitgebrachtes Speiseöl im gut verschließbaren Fläschchen verwendet werden. Mit dem Verzicht auf Baby-Feuchttücher vermeidet man zudem überflüssigen Eintrag von Chemikalien ins Abwasser, hilft Kosten für die Entsorgung zu reduzieren und verringert den Müll.