Acht Stunden lang operierten zwei Mikrochirurgen den schwer verletzten 34-jährigen polnischen Arbeiter. Der Mann war mit dem Notarzthubschrauber in die Linzer Uni-Klinik gebracht worden, nachdem er sich auf einer Baustelle im Bezirk Perg mit einem Winkelschleifer oberhalb des Handgelenks in den Unterarm geschnitten hatte.
Feinarbeit erforderlich
Blutgefäße, Nerven, Muskel, Sehnen – all das sei bei dem Unfall durchtrennt worden, so Mikrochirurg Andreas Kastner. „Solche Wunden sind ja keine glatten Schnittverletzungen, sondern sehr zerstört, ausgefranst und verschmutzt. Das muss natürlich alles vorher geglättet werden, der ganze Schmutz entfernt werden. Wenn man das alle sortiert hat, beginnt dann die wirkliche Arbeit erst“, so Kastner.
Unter einem Mikroskop mussten Kastner und sein Kollege Michael Pollak herausfinden, welche Gefäße zusammengehören und die Enden verbinden. Eine Tätigkeit, die speziell trainiert werden müsse, wie Pollak schildert: „Das Nahtmaterial, das man für Gefäßnähte verwendet, das ist so dünn, dass man es mit freien Auge gar nicht bis kaum sieht, also deutlich dünner als ein menschliches Haar.“
Ärzte mit OP zufrieden
Die Operation verlief aus Sicht der Ärzte sehr zufriedenstellend, die Hand sei gut durchblutet, heißt es. Ob und wie der Mann die Hand künftig wieder verwenden kann, wird sich aber erst in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.