Frau füllt einen Antrag auf Arbeitslosengeld aus
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL
Wirtschaft

Arbeitslosigkeit auf sehr hohem Niveau

Auf dem Arbeitsmarkt schaut es Coronavirus-bedingt weiterhin düster aus. Mehr als 51.000 Menschen waren im Mai in Oberösterreich arbeitslos gemeldet. Das sind zwar um mehr als 6.700 weniger als noch im April, dennoch bleibt die Arbeitslosigkeit auf sehr hohem Niveau.

Vor allem Jüngere und Ältere haben es sehr schwer am Arbeitsmarkt. Fast 7.000 Menschen unter 25 sind im Mai ohne Job gewesen, bei den Über-50-jährigen waren es mehr als 15.000, davon mehr als 9.000 Über-55-Jährige.

Leih- und Zeitarbeiter am schwersten betroffen

Bei den Branchen haben es Leih- und Zeitarbeiter am schwersten, 8.000 waren im Mai arbeitslos, Mehr als 7.500 im Handel, mehr als 6.600 in der Produktion. Im Tourismus und in der Gastronomie sind im Mai mehr als 7.300 Arbeitslose vermerkt, da jedoch diese Betriebe zuletzt wieder aufsperren durften, hofft das Arbeitsmarktservice, dass es hier wieder mehr Job-Chancen geben wird.

Oberösterreich mit niedrigster Arbeitslosenquote

Oberösterreich stehe mit seinen Zahlen vergleichsweise noch gut da, so das AMS. Trotz Krise gibt es hierzulande die niedrigste Arbeitslosenquote mit aktuell 7,3 Prozent. Diese Zahl dient zum Vergleich mit anderen Bundesländern, Wien hat die höchste Quote mit 17,3 Prozent. Wohl ein schwacher Trost für alle, die aufgrund des Coronavirus ihren Job verloren haben, die Wirtschaft nimmt langsam wieder Fahrt auf, heißt es vom Arbeitsmarktservice.

Kurzarbeit verhindert Schlimmeres

So gab es im Mai um mehr als 6.700 Arbeitslose weniger als noch im April. Insgesamt suchen aber mehr als 51.000 Menschen in Oberösterreich Arbeit. Zum Vergleich: Voriges Jahr im Mai waren es rund 29.000 – ohne Krise. Die Kurzarbeit verhindert weiterhin noch viel Schlimmeres. 287.000 Beschäftigte arbeiten derzeit kurz, in 16.700 Betrieben, so das AMS.

Gute Tendenz, dennoch deutlich erhöht

Es sei bereits ein Drittel der Arbeitslosen, die während der Krise dazugekommen seien, wieder in Beschäftigung. Dennoch sei die Arbeitslosigkeit deutlich erhöht. Darauf müsse man sich noch längere Zeit einstellen, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) in einer gemeinsamen Aussendung. Man werde alles daran setzen, möglichst viele Menschen in Beschäftigung zu halten oder wieder in Beschäftigung zu bringen. Beispielsweise sei bereits ein Arbeitsmarktdialog gestartet worden. Der neue Lehrstellen-Bonus, den die Bundesregierung angekündigt habe, sei eine wichtige Fördermaßnahme.

Grüne wollen Fokus auf Jugend

Ulrike Schwarz, die Arbeitsmarktsprecherin der Grünen, fordert ein Maßnahmenpaket, das sich auch speziell an Jugendliche richtet. Es brauche mehr Geldmittel für überbetriebliche Lehr-Ausbildungsplätze, für Projekte bei niederschwelligen Beschäftigungsformen, konkret auf die einzelnen Bedürfnisse zugeschnittene Umschulungsangebote und ein Förderungspaket für jene Betriebe, die zusätzliche Arbeitsplätze für junge Menschen schaffen. In der Gruppe der unter 25-Jährigen zeigen die Arbeitsmarktdaten ein Plus von 94 Prozent bei den Arbeitslosen