Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 14. November im Vorjahr am Linzer Hauptbahnhof. Dabei soll der junge Mann das spätere Opfer im Bahnhofsbereich aufgefordert haben, mit ihm zu kommen, „weil er etwas für ihn habe“. Der offenbar stark alkoholisierte 28-jährige Somalier folgte ihm. Beim Stiegenabgang zur Fußgängerunterführung am Hauptbahnhof soll der 23-Jährige dann plötzlich ein Messer mit einer 21 Zentimeter langen Klinge aus seinem Rucksack gezogen haben und auf den Somalier losgegangen sein.
Anklage: Dreimal zugestochen
Es kam zu einer Rangelei, beide gingen zu Boden, wobei der Mann mindestens dreimal „mit ausholenden Bewegungen auf den Rücken des Opfers eingestochen haben soll“, so die Anklage. Der Somalier erlitt Stich- bzw. Schnittverletzungen am Rücken und kam in das Linzer Unfallkrankenhaus. Er war nicht lebensgefährlich verletzt, da keine Organe getroffen worden waren, hieß es damals von der Polizei.
Hohe Wahrscheinlichkeit weiterer Handlungen
An all das konnte sich der Angeklagte nicht mehr erinnern, er wisse nichts mehr von der Tat, sagte er in der Hauptverhandlung. Wegen seiner psychischen Erkrankung sei davon auszugehen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Handlungen mit schweren Folgen zu befürchten seien, so die psychiatrische Sachverständige Adelheid Kastner – vor allem, weil dem Mann die Einsicht fehle, dass er krank sei und deswegen behandelt werden müsse.