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Chronik

Mehr Cyberkriminalität, weniger Einbrüche

Gewaltverbrechen und Einbrüche sind im Vorjahr in Oberösterreich zurückgegangen. Eine Herausforderung war für die Ermittler im Jahr 2019 aber die zunehmende Internetkriminalität, das zeigt die am Freitag veröffentliche Kriminalstatistik.

Der Bereich Cyberkriminalität verzeichnet laut der Kriminalstatistik derzeit die größten Zuwächse. 764 Delikte wurden im Vorjahr angezeigt. Im Jahr 2018 waren es laut Gottfried Mitterlehner vom Landeskriminalamt noch 368. „In 120 Fällen ist hier Geld geflossen und das Ausmaß beträgt über eine Million Euro. Da merkt man, dass diese Formen der Internetkriminalität, der neuen Kriminalität, wirklich sehr einträglich sind“, so Mitterlehner. In Oberösterreich wurden 22,5 Prozent der Anzeigen in diesem Bereich geklärt, bundesweit 36 Prozent.

Weniger Gewaltverbrechen und Einbrüche

Zurückgegangen ist die Zahl schwerer Gewaltverbrechen. Einzig der mutmaßliche Doppelmord in Wullowitz scheint in der Statistik auf. Ob es, wie in der Statistik angeführt, tatsächlich noch einen dritten Mord gegeben habe, sei „strittig“, so Mitterlehner. Hierbei könnte es sich auch um eine laut Gericht absichtlich schwere Körperverletzung mit Todesfolge handeln. Auch die Zahl der Einbrüche sinke, so Landespolizeikommandant Andreas Pilsl. „Wir haben wirklich große Anstrengungen, was den Wohnraumeinbruch anlangt, getätigt. Ich hoffe, dass das mit ein Faktor ist, dass die Zahlen zurückgehen“, so Pilsl.

60 Prozent Aufklärungsquote

Eine Zunahme stellt die Polizei bei den Tätern aus dem Ausland fest. Der Anteil liege derzeit bei 34 Prozent. Mit einer Aufklärungsquote von gut 60 Prozent bei 64.779 angezeigten Delikten sei man mehr als zufrieden, hieß es. Damit liege die Aufklärungsquote um 7,5 Prozentpunkte über dem Österreichwert.

Weniger Anzeigen während CoV-Krise

Generell sei die Zahl der Anzeigen in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Das könnte sich heuer ändern, denn aufgrund der CoV-Krise seien die Anzeigen derzeit in manchen Bereichen um bis zu 80 Prozent zurückgegangen, so eine erste Zwischenbilanz der vergangenen Wochen.

FPÖ: Handlungsbedarf bei ausländischen Tätergruppen

Nach der Präsentation der Kriminalstatistik sehen die Freiheitlichen vor allem Handlungsbedarf bei ausländischen Tätergruppen. FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr bezieht sich auf Daten des Innenministeriums, wonach die Zahl ausländischer Tatverdächtiger seit 2010 um 50 Prozent gestiegen sei und nun bei 122.000 liege. Das derzeitige Strafsystem sei für viele Ausländer offenbar keine ausreichende Abschreckung, so Mahr.