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Geschichte

Die letzten Kriegstage in Oberösterreich

Vor 75 Jahren ist der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende gegangen. Während in Wien Ende April 1945 bereits eine neue Regierung im Amt war, wurde in Oberösterreich immer noch gekämpft. Der ORF widmet den Ereignissen dieser Tage einen Schwerpunkt.

Wenige Stunden nachdem sich Adolf Hitler am 30. April 1945 seiner Verantwortung durch Selbstmord im Führerbunker in Berlin entzogen hatte, erreichte die elfte US-Panzerdivision als erste Einheit die Grenze zu Oberösterreich bei Oberkappel und Kollerschlag im Oberen Mühlviertel.

Das Mühlviertel als Kriegsschauplatz

Die Amerikaner stießen bei ihrem Vormarsch aber nicht nur auf weiße Fahnen und Kapitulation, sondern immer wieder auch auf fanatischen Widerstand. Noch tagelang lieferten sich SS und Volkssturm Gefechte mit den vorrückenden Amerikanern, während andere versuchten, Städte und Orte kampflos zu übergeben und so weitere Opfer zu vermeiden. So wurde das Mühlviertel ganz am Ende des Zweiten Weltkriegs doch noch zu einem Kriegsschauplatz.

Die Amerikaner rückten durch das Mühlviertel Richtung Osten vor. Am 1. Mai erreichten sie Rohrbach, am 3. Mai den Raum Oberneukirchen, am 5. Mai rollten die ersten US-Panzer in Linz, Enns und Steyr ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte Österreich bereits seit einer Woche in Wien eine neue provisorische Staatsregierung unter Karl Renner – im Mühlviertel aber wurde weiter gekämpft.

Oberösterreich wird geteilt

Zwischen dem 10. und dem 12. Mai endete der Krieg schließlich auch im Mühlviertel. Amerikaner und Russen einigten sich auf eine Demarkationslinie. Diese verlief entlang der Bahnlinie Mauthausen-Freistadt und weiter entlang der Enns. Zunächst waren die Amerikaner in den meisten Mühlviertler Orten, zwei Monate später aber überließen sie Oberösterreich nördlich der Donau den Russen.