Produktionshalle bei starlim-sterner
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Wirtschaft

Zulieferer suchen Wege aus der Krise

Das Institut für Wirtschaftsforschung in München schlägt Alarm: Noch nie ging es der deutschen Automobilbranche so schlecht wie im April. Das hat auch Auswirkungen auf die Zulieferbetriebe in Oberösterreich, die stark mit der deutschen Industrie verbunden sind.

Im April sind laut einer Konjunkturumfrage des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) der Universität München alle Zahlen der deutschen Autoindustrie tief in den Keller gegangen. Demnach sei der Index zum aktuellen Geschäft im April auf minus 85,4 Punkte, von minus 13,2 Punkten im März gefallen. Vom größten Absturz und dem tiefsten Wert, seitdem diese Zahlen für das wiedervereinigte Deutschland erhoben werden, ist die Rede. Die Kapazitätsauslastung sei auf 45 Prozent abgestürzt.

„Wenn die husten, haben wir Grippe“

Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind natürlich auch in Oberösterreichs Industrie zu spüren, in der besonders viel für die deutsche Autoindustrie hergestellt wird. Der Geschäftsführer der in Marchtrenk angesiedelten Firma starlim-sterner und Mitglied im Beirat des Automobil-Clusters, Thomas Bründl, sagt dazu: „Wenn die husten, haben wir Grippe. Das geht definitiv nicht spurlos an uns vorbei.“ Auch starlim-sterner sei zu 50 Prozent vom Automobilsektor abhängig. Daneben produziere man auch für andere Branchen, den Entfall im Autosektor könne man damit aber nicht wettmachen.

Änderungen bei Vorsteuerabzug und NoVA

Das Ausmalen düsterer Zukunftsvorstellungen bringe jetzt aber niemanden weiter und sei vor allem keine Lösung, so Bründl im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich. Jetzt gehe es vielmehr darum, die Leute wieder vom Kauf eines Autos zu überzeugen. Dabei könnte die Reduktion von Nebenkosten und von „gewissen Hürden, die im Laufe der Zeit aufgebaut wurden“, durchaus helfen. Als Beispiele nennt Bründl etwa Änderungen bei den Regeln für den Vorsteuerabzug bei Firmenautos. Auch Änderungen oder das „Wegnehmen“ der NoVA wäre eine Hilfe. Autos wären in Österreich auch noch sehr teuer, wenn sie sich gar nicht bewegen, und das sollte sich ändern.

Innovationen und neue Märkte

Natürlich müssten die heimischen Unternehmen sich aber auch selbst aus der Krise befreien. Neben den Maßnahmen zur Erleichterung beim Autokauf setzt Bründl auf Innovationen bei den Produkten und vor allem auf das Erschließen neuer, internationaler Märkte, um nicht so stark wie bisher, vom Wohl und Wehe der Automobilindustrie in Deutschland abhängig zu sein.