Frau füllt einen Antrag auf Arbeitslosengeld aus
APA/BARBARA GINDL
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Arbeitslosenzahlen stabilisieren sich

Im April ist die Arbeitslosigkeit in Oberösterreich im Vergleich zum März nur mehr gering angestiegen. Die Zahlen scheinen sich zu stabilisieren, liegen wegen der Coronakrise aber weiter auf Rekordniveau. Alleine im April gab es in Oberösterreich rund 60.000 Menschen ohne Job.

Auf dem Arbeitsmarkt dürfte der Höhepunkt der Corona-bedingten Arbeitslosigkeit überschritten sein. Seit dem etappenweisen Wiederhochfahren der Wirtschaft zeige sich eine leicht sinkende Tendenz, sagt AMS OÖ-Geschäftsführer Gerhard Straßer.

Rund 60.000 Arbeitslose in Oberösterreich

Zwar waren im April 2020 mit 58.115 in Oberösterreich noch immer fast doppelt so viele Menschen wie im April des Vorjahres arbeitslos, allerdings hat sich die Zahl an vorgemerkten Arbeitslosen im Vergleich zum März nur mehr ganz gering erhöht. Immer noch überdurchschnittlich betroffen sind junge Arbeitnehmer unter 25 Jahren und auch Frauen. Bei den Branchen liegen die Beherbergung und Gastronomie, der Bereich Leasingarbeitskräfte und der Handel mit den meisten Arbeitslosen deutlich an der Spitze.

Jobs und Lehrstellen fehlen

Ende April standen beim AMS-OÖ 16.318 offene Stellen zur Verfügung, das sind knapp 30 Prozent weniger als im Vorjahr. Zudem waren mit rund 1.100 freien Lehrstellen gut 20 Prozent weniger verfügbar. Dem stehen mit 719 um 60 Prozent mehr sofort verfügbare Lehrstellensuchende gegenüber.

Arbeitslosenzahlen April
AMS OÖ

Erhöhte Arbeitslosigkeit bis 2021

Oberösterreich liegt bei der Arbeitslosigkeit im Bundesländervergleich derzeit hinter Wien, Niederösterreich und der Steiermark an vierter Stelle. Im April haben laut AMS aber auch 9.700 zuvor arbeitlose Oberösterreicher wieder einen Job gefunden. Trotz der ersten positiven Signale rechnet Straßer nur mit einer sehr langsamen Erholung des Arbeitsmarkts und mit einer deutlich erhöhten Arbeitslosigkeit bis ins Jahr 2021.

Erste mögliche Trendwende im Mai

Für Oberösterreich erwarten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) im Mai durch das Hochfahren der Wirtschaft eine Trendwende bei den Arbeitslosenzahlen. Sie gehen davon aus, dass der Höhepunkt im April erreicht wurde, teilten sie in einer gemeinsamen Presseaussendung am Montag mit.

Rund 40 Prozent der aktuell 58.115 Arbeitslosen hätten eine Wiedereinstellungszusage. Gleichzeitig habe die Zahl der Beschäftigten um 3.100 auf 653.000 zugenommen. Mit Öffnung der Geschäfte Anfang Mai sei eine weitere positive Entwicklung am Arbeitsmarkt anzunehmen – wenn die Entwicklung rund um das Corona-Virus stabil bleibt, so die beiden Landespolitiker in der Aussendung weiters.

Teil des Hilfspakets für Arbeitsmarkt

Trotz einer Trendwende müsse sich „Oberösterreich noch längere Zeit auf eine deutlich erhöhte Arbeitslosigkeit einstellen“, meinten Stelzer und Achleitner. Daher habe das Land auch im Rahmen seines 580-Mio.-Euro-Hilfspakets 7 Mio. Euro speziell für Maßnahmen am Arbeitsmarkt reserviert.