Auto an Tankstelle
pixabay/andreas160578
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Wirtschaft

Tanktouristen aus Deutschland fehlen

Den Tankstellenbetreibern im Innviertel fehlen seit der Grenzschließung zwischen Bayern und Oberösterreich mehr als drei Viertel des Umsatzes. Aber auch viele andere Handelsbetriebe hoffen auf eine zumindest schrittweise Öffnung der Grenze.

Ein Tankstellenbetreiber aus Schärding zum Beispiel klagt über 80 Prozent weniger Umsatz seit der Grenzschließung. Bayern, die in Österreich ihre Fahrzeuge günstiger als in Deutschland betanken können, dürfen nicht über die Grenze. Das verbliebene Geschäft mache er mit Einheimischen und jenen Bayern, die jeden Tag wegen der Arbeit hin und her pendeln dürfen.

Hoher Ausfall bei Steuern

Diese Verluste sind kein Einzelfall. Die Doppler Gruppe mit Sitz in Wels, die unter anderem Turmöl und BP Tankstellen betreibt, habe ähnlich hohe Verluste im Grenzbereich zu Bayern, so Geschäftsführer Bernd Zierhut. Eine Tankstelle in der Nähe von Passau habe man bereits schließen müssen. Die Umsatzverluste bei den verbliebenen Tankstellen würden im April zwischen 60 und 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr liegen.

Zierhut gibt zu bedenken, dass dadurch dem Bund und dem Land auch hohe Steuereinnahmen entgehen. 70 Prozent des Spritpreises entfallen auf Steuern. Die ausbleibenden Tanktouristen aus Bayern, fehlen auch anderen Geschäftstreibenden.

Hoffen auf durchlässigere Grenzen

Der Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Schärding, Alois Ellmer, nennt in diesem Zusammenhang die Mitnahmeeffekte in der Gastronomie und im Lebensmittelhandel. Man fürchtet aber vor allem, dass die bayerischen Kunden neue Einkaufsquellen in ihrer Heimat suchen, wenn die Grenzen nicht bald wieder durchlässiger werden. Eine Lösung wäre für Ellmer, dass Menschen, die bis zu 30 Kilometer von der Grenze entfernt wohnen, zwischen Bayern und Oberösterreich pendeln dürfen.