Erntehelfer
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Coronavirus

Landwirt soll Erntehelfer eingesperrt haben

Aus Angst, dass sich die Erntehelfer aus der Ukraine mit dem Coronavirus anstecken und so alle Arbeiter ausfallen, soll ein Landwirt aus dem Bezirk Linz-Land die Arbeiter in ihre Wohnungen gesperrt haben.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Gemüseverarbeiter wegen des Verdachts der Freiheitsentziehung. 15 Landarbeiter aus der Ukraine arbeiten derzeit bei dem gemüseverarbeitenden Betrieb im Bezirk Linz-Land.

„Drei Helfer weigerten sich“

Zwölf der 15 Erntehelfer hätte sich mit dieser Einschränkung der Bewegungsfreiheit auch einverstanden erklärt, so die Staatsanwaltschaft. Drei Helfer weigerten sich jedoch, in der Unterkunft zu bleiben, und erstatteten Anzeige, so Wolfgang Ecker, Direktor der Landarbeiterkammer.

Beschwerden über Arbeitszeiten

„Wenn der Verdacht einer strafbaren Handlung besteht, so wird der Sachverhalt von der oberösterreichischen Landarbeiterkammer in jedem Fall der Staatsanwalt zur Kenntnis gebracht. Das geschieht auch zum Schutz der gesamten Branche, deren Betriebe sich auch in diesen schwierigen Zeiten zum allergrößten Teil korrekt verhalten“, so Ecker.

Auch Arbeitsinspektorat eingeschaltet

Die Staatsanwaltschaft Linz bestätigte die Anzeige. Jetzt laufen Ermittlungen, wobei geklärt werden soll, wie genau die Einschränkungen umgesetzt wurden. Es sei nicht der einzige Vorwurf gegen den Betrieb. Auch Beschwerden über die Arbeitszeiten gingen ein, so müssten die Arbeiter auf diesem Hof bis zu 72 Stunden pro Woche arbeiten. Aus diesem Grund wurde auch das Arbeitsinspektorat informiert.