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Kultur

„Höhenrausch“ entfällt, StifterHaus geht online

Das StifterHaus in Linz hat für sein Publikum eine Möglichkeit zum Austausch in Social-Media-Kanälen geschaffen. Aber auch auf der Homepage gibt es immer neues Literarisches zu lesen. Der Linzer „Höhenrausch“ findet heuer nicht statt, sondern erst 2021.

Es sei ein Ersatz für Lesungen, Vorträge und Diskussionen – aber man wolle das Angebot zum Austausch nicht verstreichen lassen, so die Verantwortlichen in einer Medienaussendung am Donnerstag. Seit 15. März schreibt Marlene Gölz ihre „Aufzeichnungen aus der Quarantäne“. Die Marianne-von-Willemer-Preisträgerin ist als freie Mitarbeiterin im Sitfterhaus beschäftigt.

Gölz spricht so manchem aus dem Herzen und lässt den Leser mit sich bangen und lachen – hier eine willkürlich getroffene Auswahl:

  • „Haarfärbemittel besorgen, sonst schau ich in vier Wochen ganz schön alt aus.“
  • „Mir fehlt die Stadt.“
  • „Bügeln? Für wen?“

Ihre „Aufzeichnungen aus der Quarantäne“ werden jeweils dienstags und freitags aktualisiert.

Publikum ist auf Social Media eingeladen

Unter dem Motto „Mein liebstes Buch in der Krise. Literatur in Zeiten des Ausnahmezustandes“ ist das Publikum zum Beispiel auf facebook eingeladen, eine Kurzkritik inklusive Foto von jenem Buch zu schicken, das durch diese außergewöhnliche Zeit begleitet.

Texte „zur außergewöhnlichen Zeit“

An alle Autorinnen und Autoren, deren Lesungen im Stifterhaus nun nicht stattfinden können, erging die Einladung, sich ebenfalls mit der Frage der derzeitigen Lektüre zu beschäftigen. Bereits veröffentlicht sind die Beiträge von Marlen Schachinger und Sabine Scholl.

Im Jubiläumsjahr zum 100. Geburts- bzw. 50. Todestag von Marlen Haushofer (1920–1970) postet das Stifterhaus jetzt nach und nach eine Postkartenserie mit Haushofer-Zitaten als Vorgeschmack auf den Haushofer Programmschwerpunkt im Herbst.

„Höhenrausch“ wird auf 2021 verschoben

Der diesjährige „Höhenrausch“ in Linz wird auf 2021 verschoben. Nicht nur der Eröffnungstermin Ende Mai, sondern auch die zuletzt geprüfte Option einer Verschiebung auf Juli sei wegen der derzeitigen Restriktionen und der unvorhersehbaren internationalen Entwicklungen nicht zu halten gewesen, teilte das OÖ Kulturquartier am Donnerstag mit.

Seit dem Kulturhauptstadtjahr 2009 zeigt das Kulturquartier regelmäßig Ausstellungen aus dem Format „Höhenrausch“ bzw. „Sinnesrausch“, die sich traditionell auch am Dach des Museums und angrenzender Gebäude breitmachen. Im Vorjahr zählte man 88.000 Besucher. An dem nun auf 2021 verschobenen „Höhenrausch“ unter dem Titel „Wie im Paradies“ wirken rund 30 internationale Künstler mit. Die Eröffnung ist für den Frühling geplant.