Weniger Erdbeeren und weniger Salat, das kann uns in Oberösterreich blühen, wenn nicht bald ausreichend Erntehelfer, etwa im Eferdingerbecken, bereitstehen, warnt man bei der Landwirtschaftskammer. Der Gemüsebauberater der Landwirtschaftskammer Stefan Hamedinger sagt, dass zwar derzeit etwa 250 Arbeiter auf den Höfen in Oberösterreich beschäftigt seien, doch damit könnten nur die nötigsten Pflanzarbeiten im Frischgemüsebau erledigt werden.
Erster großer Engpass beim Spargel
Aber mit den höheren Temperaturen am Wochenende werde das nächste Woche schon ganz anders ausschauen, so Hamedinger:“ Schlagartig – vor allem beim Spargel – da wird man sicher die ersten großen Engpässe haben bei der Ernte und natürlich dann auch beim Angebot.“ In weiterer Folge werde es dann bei der Ernte von Salaten, den ersten frischen Kohlgemüsen, Radieschen oder Jungzwiebeln einen regelrechten Run auf die Arbeitskräfte geben. „So sie denn da sind!“, fügt Hamedinger an.
Für Gurkerlernte 1.000 Helfer nötig
Und auch die personalintensive Essiggurkelernte im Sommer sei in Gefahr. In zwei Wochen bräuchte es 1.000 Erntehelfer. Sie sollen per Flugzeug aus Rumänien, der Ukraine und aus dem Kosovo eingeflogen werden. Zu Bedenken sei auch eine mögliche zwei-wöchige Quarantäne. Daher dränge die Zeit, so Hamedinger.
Notfalls Karotten statt Erdbeeren
Neben der Spargelernte werden auch die Radieschen auf den Feldern bald erntereif sein. Falls in zwei bis drei Wochen nicht ausreichend Erntehelfer in Oberösterreich seien, müssten die Landwirte ihre Felder mit weniger arbeitsintensiven Kulturen bestellen. Statt Salat oder Erdbeeren könnten dann beispielsweise mehr Karotten auf den heimischen Felder wachsen.