Fastensuppeessen im Linzer Landhaus
Thomas Markowetz
Thomas Markowetz

Benefizsuppenessen für Indien

„Bitte zu Tisch!“ hat es am Freitag im Linzer Landhaus geheißen, denn die Katholische Frauenbewegung hat zum 19. Benefizsuppenessen zugunsten der österreichweiten Aktion Familienfasttag eingeladen – heuer zu Gunsten eine Projektes in Indien.

Küchenchefin Monika Dornetshuber kochte mit ihrem Team für zahlreiche Prominente aus Politik Wirtschaft und der Evangelischen und Katholischen Kirche auf. Bei Ingwer-Karottensuppe und Krautsuppe wurden Spenden gesammelt.

Spenden für benachteiligte Frauen in Indien

Mit den Spenden werden benachteiligte Adivasi-Frauen in Nordost-Indien unterstützt. Sie leben in Jharkand, einem an sich reichen Bundesstaat, wo jedoch Kohle und Erz von internationalen Unternehmen abgebaut werden. Die Adivasi-Frauen verlieren dadurch ihr Land und ihre Wälder und somit auch ihre Ackerbauflächen. Sie leben quasi unsichtbar am Rande der Gesellschaft und kämpfen um ihre Lebensgrundlage.

Fastensuppeessen im Linzer Landhaus
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Projektpartnerin Ajitha George sprach über die Lage der Adivasi-Frauen

Knappe Lebensmittel, Unterdrückung und Gewalt stünden an der Tagesordnung, so die indische Projektpartnerin Ajitha George über die Lage der Adivasi-Frauen. In Indien verschärfen Raubbau an der Umwelt, niedrige Löhne, ein schlechtes Gesundheitssystem und fehlende Sozialleistungen des Staates vor allem für Frauen die ohnehin prekären Lebensbedingungen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Das diesjährige Motto der Aktion Familienfasttag lautet „Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand“. Man möchte Frauen unterstützen, ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen zu können, so Paula Wintereder, die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung OÖ. Mit den Spenden wolle man Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen. Es soll eine Landwirtschaftsschule und eine Samenbank für Getreide und Gemüse aufgebaut werden.

Fastensuppeessen im Linzer Landhaus
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Alljährlich findet das Benefizsuppenessen im Landhaus statt

60% aller hungerleidenden Menschen seien Mädchen und Frauen, so Gastgeber Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Oberösterreich würde enorm vom weltweiten Zusammenwachsen als Exportstandort profitieren und müsse daher helfen. Jede Spende von jedem Einzelnen, würde dazu beitragen. Diözesanbischof Manfred Scheuer ergänzte, dass es wichtig sei, Menschen anderer Kontinente, Kulturen und Religionen zu stärken und wahrzunehmen.

Verzicht und finanzielle Hilfe

Der Familienfasttag, den es seit 1958 österreichweit am zweiten Freitag in der vorösterlichen Fastenzeit gibt, möchte dazu animieren, über den Tellerrand zu blicken. An diesem Tag ruft die Katholische Frauenbewegung zu persönlichem Verzicht auf und bittet, als konkreten Akt des Teilens und der Solidarität finanzielle Mittel für Entwicklungsarbeit zur Verfügung zu stellen.