Verkehrstafel mit Geschwindigkeitsbeschränkung 140 km/h
APA/ROLAND SCHLAGER
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Tempo 140 ist Geschichte

Ab Sonntag ist Tempo 140 auf der Westautobahn Geschichte. Das Prestigeprojekt des früheren FPÖ-Verkehrsministers Norbert Hofer ist von der jetzigen grünen Infrastrukturministerin Leonore Gewessler abgedreht worden.

Im Testbereich zwischen Sattledt und dem Knoten Haid gelten dann wieder 130 km/h. Das höhere Tempolimit hat stets polarisiert. Es wurde am 1. August 2018 erlaubt, weil laut dem früheren FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer viele schneller voran kommen wollen.

CO2-Ausstoß

In einer ersten Zwischenbilanz mit Autobahnbetreiber Asfinag drei Monate danach hieß es, dass die Umwelt nicht darunter leide. Das bestritten Greenpeace und die Grünen, die von einem höheren CO2-Ausstoß sprachen.

Rasch wurde auch über Strafen für Raser diskutiert. In Medienberichten war zu lesen, dass erst ab 159 km/h aufgrund der Messtoleranz gestraft werde.

Verkehrssicherheit nicht gelitten

Die Polizei stellte rasch klar, dass bereits ab 141 km/h eine Strafe ausgesprochen werden kann. Eigene Radarkästen für Tempo 140 gab es in Oberösterreich dafür nicht.

Verkehrstafel mit Geschwindigkeitsbeschränkung 140 km/h
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Laut Asfinag habe die Verkehrssicherheit ohnehin nicht gelitten, Unfallzahlen in den Tempo-140-Abschnitten sanken sogar, so der Autobahnbetreiber in einer Zwischenbilanz im Vorjahr.

30 Sekunden Zeitersparnis

Dann war auch die Zeitersparnis Thema: Sie soll laut Verkehrsclub Österreich bei rund 30 Sekunden liegen. Neben dem Abschnitt in Oberösterreich zwischen Sattledt und Haid wurde Tempo 140 auch in Niederösterreich zwischen Oed und Melk eingeführt, auch dort müssen sich Autofahrer ab 1. März wieder einbremsen.

311.000 Euro Kosten

Exakt 578 Tage nach Einführung. Was bleibt sind rund 311.000 Euro Kosten. Davon wurden 250.000 Euro allein für Messungen von Lärm, Luftgüte und Geschwindigkeit ausgegeben, hat eine parlamentarische Anfrage ergeben.

Jüngere werden dem 140-er eher nachtrauern, sie fanden das höhere Limit eher gut, hat eine ÖAMTC-Umfrage ergeben. Ältere waren ohnehin eher dagegen.