Wandern:  Winterschäden im Gebirge
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Wetter

Winter fast drei Grad zu warm

Dieser Winter war bisher eindeutig zu warm: was ohnehin alle spüren und vermuten, belegen jetzt auch die Zahlen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Die Temperaturen der Wintersaison 2019/2020 waren fast drei Grad zu hoch. 270 Wetterstationen und 84.000 sogenannte Klimapunkte wurden dafür ausgewertet.

Zweitwärmste in der Messgeschichte

Im Flachland war der Winter um 2,7 Grad wärmer als das langjährige Mittel. Ganz konkret: seit 253 Jahren wird gemessen, dieser Winter war bisher der zweitwärmste in der Messgeschichte. Wärmer war es nur im Winter 2006/07.

Schaut man etwas weiter in die Daten, dann wird der Begriff der Klimaerwärmung einmal mehr deutlich: 2006/07 war also der wärmste Winter seit 250 Jahren, heuer der zweitwärmste, Platz drei teilen sich die Winter 2013/14 und 2015/16.

Karte der Temperaturabweichung für Österreich
ZAMG
Temperatur Winter 2019/2020: Abweichung der Temperatur vom Mittel 1981-2010. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 26.2.2020.

Deutlicher kann man die Dynamik der Klimaveränderungen wohl nicht machen. Warum war es so ungewöhnlich warm? Weil es vorwiegend Westwetterlagen gab, die mild Atlantikluft nach Europa gebracht habe anstatt kalte Nordostwetterlagen.

Temperaturrekorde auf Bergen

Auch auf den Bergen war es zu mild. Im Februar gab es sogar vereinzelt Rekorde. So hatte es am 17. Februar auf dem Sonnblick in über 3.100 Meter Seehöhe +3,9 Grad. Richtig kalt war es kaum. Dafür kennen die Meteorologen den Begriff des Eistages, ein Tag, an dem die Temperatur nie über 0 Grad steigt.

In Innsbruck oder Salzburg in diesem Winter keinen einzigen solchen Eistag, in Linz waren es gerade einmal zwei. So wenig, wie noch nie zuvor, hieß es. Denn im Schnitt bringe ein Winter in unserer Landeshauptstadt normalerweise rund 20 Eistage. Außerdem gab es in Linz auch noch nie so wenig Tage ohne geschlossene Schneedecke.