Der Bauernbund wirft Spar Dumpingpreise, Schleuderangebote und Rabattschlachten vor, so die oberösterreichische Bauernbund-Direktorin Maria Sauer: „Die Molkereien verhandeln bereits seit einigen Wochen mit den Supermärkten über Preiserhöhungen im Milchsektor. Während alle anderen das angenommen haben, sagte Spar leider nein.“
Proteste in den Bundesländern
Konkret soll der oberste Spar-Chef in Gesprächen mit Bauernbund und Landwirtschaftskammer sich uneinsichtig gezeigt und keine Zusagen für Preisanpassungen für Milch und Milchprodukte gegeben haben. Daher wird jetzt vor großen Spar-Märkten in allen Bezirken protestiert. Im Bezirk Perg etwa sammeln sich Milchbauern auf ihren Traktoren vor dem Eurospar in Perg. Auch in vielen weiteren Bundesländern soll es ähnliche Proteste am Aschermittwoch geben, so der Bauernbund.
„Ärger der Bauern fußt auf Falschmeldung“
Laut Spar fußt der Ärger der Milchbauern auf einer Falschmeldung, sagt Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann: „Es ist nämlich komplett falsch, dass wir mit den Molkereien keine Verhandlungen führen würden oder die Gespräche abgebrochen hätten. Richtig ist, dass wir sehr wohl seit einiger Zeit mit allen österreichischen Molkereien Verhandlungen führen und auch mit einigen bereits abgeschlossen haben.“
Laut Spar exportieren die Bauern 60 Prozent ihrer Milch ins Ausland, dort bekämen sie einen noch niedrigeren Preis als in Österreich. Es könne daher laut Spar nicht sein, dass die österreichischen Konsumenten diesen niedrigen Preis ausgleichen sollen.
70 Landwirte protestierten vergangene Woche
Bereits vergangene Woche hatte eine Initiative vor dem Spar-Zentrallager in Marchtrenk protestiert. 70 Milchbauern hatten die Lagergebäude mit ihren Traktoren umkreist. Auch sie forderten einen besseren Milchpreis. Von Spar hieß es damals gegenüber dem ORF Oberösterreich, dass marktkonforme Preise bezahlt werden würden und es sehr wohl eine Gesprächsbasis zur Landwirtschaft gebe – mehr dazu in Marchtrenk: Bauernprotest vor Spar-Zentrallager (ooe.ORF.at).