Ein Segeltörn auf hoher See erfordert ein waches Auge. Nicht nur bei Tag, auch in der Nacht muss jemand Wache halten. Das hat diesen jungen Entwickler bei einem vier Monate langen Segeltörn gestört. Ohne Segelerfahrung ist der gebürtige Franzose gemeinsam mit seinem Vater auf einem Katamaran von Frankreich bis zu den Kap Verden in Afrika gesegelt. Mehrmals hätte es während des Segeltörns zu Kollisionen kommen können. Unbeleuchtete Fischerboote und eine mitten auf dem Atlantik treibende losgelöste Hafenboje waren Gefahrenquellen.
Zehn Millionen Bilder in einer Datenbank erfasst
Dem Ingenieur kam eine Idee für mehr Sicherheit auf den Ozeanen. In seiner Wahlheimat Oberösterreich setzte der heute 38-Jährige seine Vision für ein Marine-Assistenz-System Schritt für Schritt um. Eine Wärmebildkamera und Farbkameras werden an der Mastspitze befestigt. Ohne künstliche Intelligenz wäre das nicht möglich. Im Hintergrund sind bereits mehr als zehn Millionen Bilder in einer Datenbank erfasst, um die gefährlichen Objekte zu erkennen.
in Wärmebildkamera steckt US-Militärtechnik
Rund 20 Entwickler arbeiten mittlerweile in dem Linzer Start-Up, das auch Standorte in Frankreich und Portugal hat. Ihr Knowhow steckt in OSCAR. Teile der Hardware kommen aus den USA, etwa die Wärmebildkamera, in der Militärtechnik steckt. Auf etwa 20 Booten ist das neue Marine-Assistenz-System, das in Linz gebaut wird, bereits im Einsatz. Vor allem im Segel-Rennsport, aber auch auf Luxusjachten. Das nächste Ziel der Tüftler: bei einem Hindernis soll das Schiff selbstständig ausweichen können.