Die neue Landesleitstelle der Polizei
APA/Verena Leiss
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Chronik

Polizei stellt auf neues Notrufsystem um

Oberösterreichs Polizei stellt am Mittwoch auf das neue Notrufsystem ELKOS um. Nicht mehr die 18 Bezirks- und Stadtleitstellen nehmen Notrufe entgegen, sondern die Landesleitstelle in Linz, von der aus die Einsätze koordiniert werden.

Ab etwa zehn Uhr sollen die bisherigen Bezirksstellen am Mittwoch eine nach der anderen zur neuen Landeszentrale umgeleitet werden. Probleme erwarte man nicht, so Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und Projektleiter Gerald Eichinger in einem Hintergrundgespräch am Dienstag. Das System laufe stabil. Anfängliche Probleme, die beim Testbetrieb in der Steiermark zutage getreten waren, sind offenbar behoben. Oberösterreich ist das vierte Bundesland, das umstellt.

1.800 Notrufe pro Tag

Egal von wo im Bundesland man den Notruf 133 wählt, man landet in der neuen Zentrale. Etwa 1.800 Notrufe pro Tag werden dort eingehen. Das freigespielte Personal in den Bezirken – rund 60 bis 70 Personen – soll künftig für den Außendienst eingesetzt werden. In Linz wurde Personal aufgestockt und ein Pool von 68 speziell geschulten Mitarbeitern aufgebaut, die die Leitstelle rund um die Uhr im Schichtdienst besetzen und Einsatzkräfte künftig ohne Rücksicht auf Bezirksgrenzen, sondern nach geografischer Nähe und Verfügbarkeit disponieren sollen. Die Polizei appelliert daher an die Bevölkerung, sich nicht zu scheuen, den Notruf zu wählen, auch wenn die Telefone der Bezirksstellen natürlich erhalten bleiben.

Hotspots leichter erkennen

Die Mitarbeiter der neuen Zentrale können Streifenfahrzeuge orten, auf Überwachungskameras oder Gefährderdatenbank zugreifen, etc. Verfassungsschutz und Landeskriminalamt sind ebenfalls mit der Leitstelle verbunden, es gibt Schnittstellen zu anderen Einsatzorganisationen, zur Polizei anderer Bundesländer und künftig sind auch welche zu Nachbarstaaten geplant. Man erwartet sich davon mehr Überblick, etwa bei Großlagen oder um Hotspots auszumachen, so Eichinger.

Übersiedlung in neues Gebäude

Derzeit ist der Arbeitsplatz der Notruf-Mannschaft noch etwas beengt und auf mehrere Räume aufgeteilt. Aber neben der Landespolizeidirektion entsteht ein neues Gebäude, in das die Leitstelle im Frühsommer nächsten Jahres übersiedeln soll. Kostenpunkt: etwa acht Millionen Euro, Technik, Sicherheitsausstattung und zusätzliche Büros inklusive.