Um 2.00 Uhr gingen die ersten Alarme in der Landeswarnzentrale ein. Es waren praktisch alle Bezirke Oberösterreichs betroffen, nur aus Linz, Gmunden und Ried im Innkreis wurden vorerst keine Schäden gemeldet.
Überwiegend handelte es sich um umgestürzte Bäume, die von Straßen weggeräumt werden mussten, heißt es bei der Landeswarnzentrale. In Schwertberg ist ein Teil eines Daches durch den Sturm abgedeckt worden. „Es war ein Kamerad der Feuerwehr, bei dessen Haus das passiert ist – das Dach war teilweise über 50 Quadratmeter über dem Wohnbereich abgedeckt“, so der Kommandant der Feuerwehr Schwertberg Christian Pree. Jene Teile, die es bei dem einen Dach weggerissen hatte, schlugen bei einem anderen Dach ein und beschädigten auch dieses schwer.
Orkan auf dem Feuerkogel
Im Raum Enns (Bezirk Linz-Land) war der Sturm besonders schwer und erreichte mit 99,7 km/h den höchsten Wert der Nacht. 97 km/h waren es in Kollerschlag (Bezirk Rohrbach), 90 in Waizenkirchen (Bezirk Grieskirchen). Auf dem Feuerkogel erreichte der Sturm Orkanstärke mit 157 km/h. Von Verletzten ist bisher nichts bekannt. Laut Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik lässt der Wind untertags nach, wird aber am Abend und in der Nacht wieder stärker.
Außerdem wurde um 7.00 Uhr ein kurzzeitiger Netzausfall eines Energieversorgers in Schärding gemeldet, so die Österreichische Rundfunksender Gesellschaft (ORS).
Laut dem Landesfeuerwehrkommando dürfte die Beseitigung der Sturmschäden möglicherweise noch bis morgen weitergehen, weil viele umgefallende Bäume erst im Lauf des Tages bemerkt werden.
Pyhrnbahnstrecke unterbrochen
In Piberbach (Bezirk Linz-Land) ist in der Nacht ein Baum in die Oberleitung der Pyhrnbahnstrecke gefallen, ein Zug rammte den Baum und die Aufhängung der Oberleitung, der Schaden soll groß sein. Die vier Personen im Zug blieben unverletzt.
Wegen der kaputten Oberleitung wird die Strecke voraussichtlich bis 20.00 Uhr unterbrochen sein, ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet worden.
Verschärfung der Lawinensituation
Der Lawinenwarndienst des Landes machte auf eine Verschärfung der Lawinensituation aufmerksam. „Nicht erwarteter Niederschlag hat die Wahrscheinlichkeit für Nassschneelawinen erhöht und in den Hochlagen ist frischer Triebschnee entstanden!“, außerdem hätten sich durch den Sturm frische Triebschneeablagerungen gebildet, so der Sonntagfrüh ausgeschickte außertourliche Lawinenwarnbericht.