Oberösterreich ist das Land der Lehrlinge. In keinem anderen Bundesland werden mehr Lehrlinge ausgebildet, sagte Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer am Freitag und das heißt, „dass jeder zweite Jugendliche in diesem Land eine Lehre macht – und diese Quote halten wir sehr konstant über die letzten Jahre hinweg.“
Zum Vergleich, im Rest Österreichs liegt der Anteil bei 40 Prozent. Allerdings können in Oberösterreich aktuell 1.000 Stellen nicht besetzt werden, weil geeignete Bewerber fehlen. Gerade im Bereich Metall und Elektro, Tourismus und Handel. Und speziell die Tourismusbranche bleibt ein Sorgenkind, sagte Hummer. Am Wochenende oder am Abend arbeiten sei bei der Jugend nicht so attraktiv.
Metalltechnik erstmals auf Platz 4 bei Mädchen
Mit verschiedensten Initiativen versuche man aber die Jugend für die Tourismusbranche wieder zu begeistern. Dass solche Bemühungen auch in anderen Bereichen von Erfolg gekrönt sind, zeigt ein Blick auf die beliebtesten Lehrberufe bei Mädchen, so Friedrich Dallamaßl, Leiter der Abteilung Bildungspolitik in der Wirtschaftskammer: „Die zwei Top-Berufe sind der Einzelhandel und der Bürobereich“, dann folge der Frisörbereich. Und zum erstenmal „ist der Metalltechnikbereich bereits an vierter Stelle“.
Doch so positiv viele Entwicklungen bei den Lehrberufen sein mögen, die Zukunft bleibt eine Herausforderung, Stichwort Bevölkerungsentwicklung. Dabei beklagen schon heute 80 Prozent der heimischen Unternehmen, dass der Fachkräftemangel ein großes Problem sei.