Immer mehr Menschen planen ihre Weihnachtseinkäufe schon längerfristig – und erledigen sie auch, so Matthias Wied-Baumgartner von der Wirtschaftskammer am Samstag. Aber nichtdestotrotz zeigt die Erfahrung: Im Advent steigert sich das Geschäft von Woche zu Woche. Im Dezember liegen die Umsätze über alle Branchen hinweg um ein Viertel über dem Durchschnitt des restlichen Jahres.
Zunächst hatten die Einzelhändler für 2019 nur gehofft, den Umsatz vom Vorjahr halten zu können, nun sieht es doch nach einem Plus aus, sagte Wied-Baumgartner im ORF-Interview: „Auch wenn das Plus mit einem Prozent nur klein ist, es ist zumindest in einigen Bereichen ein Plus“. Mehr als ein Drittel des Umsatzes werde in der Woche vor Weihnachten gemacht, hieß es. Im Spielwarengeschäft von Ulrike Zechel in Linz rechnet man noch mit mehr:
„Das Finale – das wird noch spannend“
Spielzeug zählt eben zu den Klassikern unter dem Christbaum. Und auch für Buchhändler Alex Stelzer gilt das Weihnachtsgeschäft als noch nicht gelaufen: „Das Buch ist noch immer so ein Last-Minute-Geschenk“. Montag und Dienstag komme aber noch „das Finale – das wird noch spannend“. Laut Augenzeugen herrschte auch am Linzer Südbahnhofmarkt einiges Treiben, wo unter anderem Wein und Kunsthandwerk für Kauf-Interesse sorgten.
Die Kundenwünsche waren aber nicht überall gleich. Smartphones und andere entsprechende Produkte der Geschenke-Trend. Franz Moser, Centermanager vom Salzkammergut Einkaufspark (SEP) in Gmunden verwies auf das Interesse bei Wintersportausrüstung, Schneeschuhe und Ski gingen besonders gut. Eine Steigerung von zehn Prozent gebe es vor allem aber bei Gutscheinen, die nicht nur im Einkaufspark gültig sind, sondern auch in rund 300 Geschäften in ganz Gmunden.
Trend: Geschenke für selbst
Christoph Jahn, Plus City-Centerleiter, betonte dagegen, dass bei ihm Skisport-Artikel „sehr, sehr mühsam“ an die Kunden zu bringen sind. Schuld sei der ausbleibende Winter. Parfums und Wäsche seien die Klassiker, die sich Kunden auffallend aber auch gern selber schenken.
Monika Sandberger, Center-Leiterin der Passage in Linz sah Zuwächse im Elektronik-Verkauf, speziell Spielekonsolen und der Virtual-Reality-Bereich sei gefragt. Nach einem eher etwas gemütlichen dritten Einkaufssamstag sei es heute wieder stark frequentiert.
Von einer „ausgezeichneten Frequenz“ sprach Thomas Krötzl vom Einkaufscenter „Varena“ in Vöcklabruck. Dieser Samstag sei der bisher stärkste gewesen. Und ganz vorbei ist das Weihnachtsgeschäft ja nicht einmal nach der Bescherung: Jeder zehnte Euro wird im Dezember nämlich zwischen Weihnachten und Silvester verdient.