Hinweisschild zur Informationsstelle für Asylwerber in der Betreuungsstelle Ost in Traiskirchen
ORF.at/Roland Winkler
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politik

Zahl der Asylanträge massiv überschätzt

Die Zahl der Asylanträge wird von den Österreicherinnen und Österreichern massiv überschätzt. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Fehlinformationen, Mythen und Halbwissen rund um Asylwerber und Zuwanderung weit verbreitet sind.

Das hat eine repräsentative Online-Befragung ergeben, die vom Marktforschungsinstitut Integral anlässlich des morgigen Internationalen Tages der Migranten durchgeführt wurde.

Dreimal so viele

13.746 Asylanträge wurden laut Bundesministerium im Vorjahr in Österreich gestellt. Herr und Frau Österreicher denken, dass es dreimal so viele gewesen sind. Das geht aus der repräsentativen Online-Befragung des Marktforschungsinstituts INTEGRAL hervor. Insgesamt wurden 1.000 Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Auch der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund wird überschätzt. Die Befragten glauben, dass 30 Prozent der Bevölkerung Migranten sind. Laut Statistik Austria sind es 23 Prozent. Weitere Ergebnsse aus der INTEGRAL-Eigenforschung sind: Nur wenige wissen hierzulande, dass die größte Migrantengruppe in Österreich die Deutschen sind.

Arbeitende Flüchtlinge

Auch in der Frage wie viele Flüchtlinge von 2015 einen Job haben, verschätzen sich die Österreicher. Sie glauben, dass lediglich ein Fünftel von ihnen mittlerweile Arbeit gefunden hat. Tatsächlich sind es mit 44 Prozent mehr als doppelt so viele.

Lehrling schweißt
pixabay/skeeze

Laut INTEGRAL-Geschäftsführer Bertram Barth zeige die sozialwissenschaftliche Lebensweltforschung, dass insbesondere jene Milieus zu Fehleinschätzungen neigen würden, die Existenzängste haben oder ihren Wohlstand gefährdet sehen.