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ORF/Novak
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Wirtschaft

Mehr Geld für Ärzte beschlossen

Mehr Geld gibt es 2019 und 2020 für niedergelassene Ärzte in Oberösterreich. Das haben Ärztekammer und Gebietskrankenkasse vereinbart. Aber auch für die Patienten sollen die Verhandlungen Vorteile bringen.

Der neue Ärztevertrag bedeutet ein Plus von rund 27 Millionen Euro für die niedergelassenen Ärzte für 2019 und das nächste Jahr, der in „teils harten Verhandlungen“ abgeschlossen wurde, so Albert Maringer, Obmann der OÖ Gebietskrankenkasse.

„Degression" wird entschärft“

Für die Allgemeinmediziner werde die Degression bei der Grundleistungsvergütung entschärft. Konkret wird die Staffelung jener Vergütung pro Leistung und Patient im Quartal nach oben gesetzt. Künftig wird der Hausarzt ab dem 1.100sten Patienten nicht mehr 17,30 Euro sondern 22 Euro erhalten. Vom 1.401sten bis zum 2.100sten Fall erhält der Kassenarzt 12,60 Euro statt sieben Euro. Gut die Hälfte der Hausärzte werde davon profitieren, meinte OÖGKK-Ressortdirektor Franz Kiesl. Und Maringer betonte, dass die „Allgemeinmediziner in Oberösterreich zu den Bestverdienenden in der Sozialversicherung zählen“. Auch bei den Fachärzten wurden die Honorarsummen-Limits gelockert.

„Wir wissen, dass sich etwas verändert“

Wichtig sei aber bei diesen Verhandlungen gewesen, dass auch in Zukunft der Hausarzt im Ort angeboten werden könne. Und da müsse man auf viele – teils auch neue – Fragen der Arbeitswelt Antworten finden, so Maringer: „Wir wissen, dass sich etwas verändert, zum Beispiel die Interessen des Arztes, oder die Medizin wird weiblicher, also wie kriegt man Familie und Beruf unter einen Hut? Wir erleben es aber auch bei jungen Ärzten, die am Abend mal frei haben wollen. Hier müssen wir Antworten darauf finden. Auf der anderen Seite haben wir die Versicherten, die einen Arzt am Abend nach der Arbeit benötigen. All diese Sachen versuchen wir, in den Verhandlungen zu lösen.“

Weitere Arbeit an Wartezeiten-Management

Ein großes Ziel sei weiterhin, die Wartezeiten für die Patienten zu verringern. Dies versuche man einerseits durch die sogenannte Terminservicestelle (Tel: 0510-200217), bei der man ab dem 13. Januar Auskunft über freie Arzttermine erhält, und andererseits durch neue Erleichterungen für Ärzte: So dürfen bei der sogenannten erweiterten Vertretung Ärzte als freie Dienstnehmer bei Kassenordinationen mitarbeiten, außerdem sollen Engpässe dadurch verringert werden, dass Kassenärzte seit vergangenem Jahr Mediziner in ihrer Praxis anstellen können.

Ärztefinder wird weiterentwickelt

Geplant ist weiters, den „Ärztefinder“ der Ärztekammer OÖ, in dem alle Mediziner mit Kassenvertrag registriert sind, in Zukunft mit einem Ampelsystem zu versehen, das Wartezeiten für die Patienten signalisiert.