Polizisten und Suchtexperten beobachten, dass die Zahl der Cannabiskonsumenten zunimmt.
Verharmlosung von Cannabis
Sie warnen eindringlich vor der Verharmlosung von Cannabis. Erwin Pilgerstorfer vom Bezirkspolizeikommando Urfahr-Umgebung dazu: "Manche haben überhaupt kein Unrechtsbewusstsein gehabt, manche waren entsetzt, dass sie erwischt worden sind, manche haben das Risiko in Kauf genommen.
Und andere waren total apathisch. Die Ermittler berichten immer wieder, dass der Konsum insbesondere von Marihuana verharmlost wird, dass kein Unrechtsbewusstsein mehr besteht und dass das Gesundheitsrisiko total unterschätzt wird."
Alltagsdroge
„Cannabis ist eine Alltagsdroge geworden. Es gibt kaum Filme mehr, in denen nicht gekifft wird. Das sehen natürlich die Jugendlichen und für die ist das ganz normal. Sie denken nicht daran, dass sie dann erwischt werden könnten. Probleme mit der Polizei, mit dem Gericht bekommen“ so Christoph Lagemann, der Leiter des Instituts für Suchtprävention von Pro Mente.
Das böse Erwachen
Das böse Erwachen kommt dann meist zu spät. Im Mühlviertel hat die Polizei 26 junge Drogenkäufer ausforschen können. Die jüngsten waren 15 Jahre alt, die Ältesten 23. Sie kauften immer wieder Cannabis von einem Schulabbrecher, der sich mit Drogen seinen Lebensunterhalt finanzierte. Der 17-Jährige aus dem Bezirk Rohrbach sitzt in Linz in Haft.
Der 17-jährige Drogendealer hat mindestens 26 Abnehmer mit Cannabis versorgt und in Summe damit 21.000 Euro verdient. Das Suchtgift brachte er auf Bahnhöfen entlang der Mühlkreisbahn oder auch auf Kinderspielplätzen in Umlauf.
Bursch polizeibekannt
Ein Lokführer der Bundesbahnen brachte den Stein Mitte Juni ins Rollen. Er beobachtete den Dealer, wie er am Bahnhof Ottensheim ganz ungeniert Cannabis an Minderjährige vertickte und rief die Polizei. Wie sich herausstellte war der Bursch polizeibekannt. Er hat bereits mit 14 seine kriminelle Karriere gestartet.