Das beste Stück von Freistadt nennt Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer den Christbaum für Linz in Sozialen Netzwerken, bleibt damit aber nur bei der halben Wahrheit, denn der Baum wurde in der Nachbargemeinde Waldburg umgeschnitten. Ohne Wissen der dortigen Gemeindeverantwortlichen.
Der erste Baum, den die Freistädter für Linz ins Auge gefasst hatten, war dürr. Der zweite zu kurz. Mehr geeignete Bäume hatte man offenbar nicht, und weil die Zeit bis zur Lieferung schon drängte, beauftragte die Stadt einfach die Straßenmeisterei, endlich einen Baum zu finden, berichtete auch die „Freistädter Bezirksrundschau“. So fällte man eben einen beim Nachbarn in der Gemeinde Waldburg. Noch dazu in einem Wald, der der Landesstraßenverwaltung gehört, also dem Land Oberösterreich.
Vergangenen Freitag schritt man zur Tat, ohne dem Nachbarn etwas zu sagen. Man habe sich schon gewundert, als man den Kran gesehen habe, sagte Waldburgs Amtsleiter. Gewusst habe man von der Aktion aber nichts.
Am Montag aufgestellt
Am Montag lieferte Freistadt dann den Baum nach Linz, und auch dort wusste man nicht, dass der grüne Gruß eigentlich nicht aus Freistadt stammt. Waldburg und Linz nehmen es gelassen. Die Freistädter Bürgermeisterin schweigt auf konkrete Fragen. Und so steht heuer auf dem Linzer Hauptplatz ein Christbaum aus der Gemeinde Waldburg, der sich als angeblich bestes Stück von Freistadt nicht nur mit Weihnachtsbeleuchtung, sondern auch mit fremden Federn schmückt.
Anregung aus Linz
Der zuständige Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) schlägt vor, dass Freistadt zumindest einen Gemeindevertreter aus Waldburg zur offiziellen Baumübergabe mitnehmen soll.