Autonomer Bus
ORF/Nicole Erl-Ohler
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Politik

Schweden: Vorbild für Mobilität und Energie

„Wir stehen vor einem großen Umbruch in der Mobilität“ – das haben mehrere oberösterreichische Politiker und Vertreter aus der Verkehrs- und Energiesparte bei ihrem derzeitigen Besuch in Schweden mehrfach gehört.

Die oberösterreichische Delegation – angeführt von den beiden Landesräten Markus Achleitner (ÖVP) und Günther Steinkellner (FPÖ), ist derzeit in dem skandinavischen Land, um zu sehen, welche Wege Schweden bei den Themen Energie und Mobilität einschlägt. Am ersten Tag erfuhren die Politiker und Experten in der Region Göteborg welche Ansätze in den kommenden Jahren umgesetzt werden.

Schweden als Vorbild für Mobilität und Energie
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Schweden will erster CO2-freier Staat werden

Schweden ist das innovativste Land innerhalb der EU – das zeigt ein aktuelles Ranking. Eine der stärksten Regionen ist Göteborg, an der Westküste Schwedens. Hier leben rund eine Million Menschen. Unternehmen wie Ericsson oder Volvo cars sind in Götheborg beheimatet. Unter anderem sind es globale Unternehmen wie diese, die der Forschung und Entwicklung Auftrieb geben.

Schweden als Vorbild für Mobilität und Energie
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Ein Spezialthema ist die Mobilität. Schweden will die Führung übernehmen und zwar nicht nur bei der Forschung, sondern auch in der Umsetzung, wie Per Österström von der Business Region Göteborg sagt: „Wir wollen der weltweit erste CO2-freie Staat werden. Wenn wir nur den Fahrzeugbestand ansehen, da arbeiten wir daran, dass wir bis 2030 nicht mehr von fossilen Brennstoffen abhängig sind. Bis 2040 wollen wir zur Gänze auf grüne Energiesysteme umsteigen.“

Wasserstoff, Elektromobilität und E-Fuels

Wie diese grünen Energiesysteme aussehen werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden. In drei Bereichen wird geforscht: Wasserstoff, Elektromobilität und E-Fuels – also künstliche Treibstoffe. Wirtschafts- und Energielandesrat Markus Achleitner sieht in den anstehenden Veränderungen zwar Chancen, warnt aber auch vor einer unüberlegten Umsetzung: „Ich glaube, dass die Energie- und Mobilitätswende ein wirklicher Wertschöpfungsturbo für Obersterreich sein kann, wenn wir die richtigen Maßnahmen setzen. Und wir müssen auch immer schauen, dass es auf Basis von Sozialverträglichkeit und Wirtschaftsverträglichkeit gemacht wird.“

Autonomer Bus
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Elektrische und autonome Busse schon im Einsatz

Sehr leise elektrische Linienbusse, die mit einer Batterie ausgestattet sind, gehören bereits zum Stadtbild Göteborgs und werden in den kommenden Jahren verstärkt zum Einsatz kommen. Auch erste kleine autonome Busse konnte die Delegation aus Oberösterreich bestaunen. Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner sagt zur Vision des autonomen Fahrens für Oberösterreich: „Saubere, schnelle, bequeme und jederzeit, vielleicht rund um die Uhr, fahrende Züge bringen die Menschen auf den Hauptachsen in den Zentralraum und auch wieder in die Peripherie. Und die Verteilung dort wird durch autonome Taxis oder Busse erfolgen.“ Erste Vorbereitungen müssten bereits jetzt passieren. Die Vorlaufzeit um Züge oder eine Stadtbahn zu kaufen beträgt sechs Jahre, so Steinkellner.

Autozulieferer zu Konferenz in Göteborg eingeladen

Nach dem Treffen am Montag mit der Business Region Göteborg, ein Pendant der Business Upper Austria, gibt es erste Früchte. Im kommenden Jahr sind oberösterreichische Zulieferunternehmen im Automobilsektor zu einer großen Konferenz in Göteborg eingeladen. Für sie eine Möglichkeit, im schwedischen Automobilsektor Kontakte zu knüpfen und Kooperationen zu vertiefen.