Bettler-Haftlager Schlögen
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Kultur

„Belastete“ Orte im Architekturforum in Linz

Orte, die aufgrund historischer Ereignisse eine belastende Geschichte erzählen, stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung des Architekturforums Oberösterreich (afo) in Linz.

Martin Pollacks Essay „Kontaminierte Orte“ ist Ausgangspunkt für die Ausstellung im Architekturforum Oberösterreich. Er beschreibt Orte, an denen man oft achtlos weil unwissend vorbeiwandert, wie an einem Platz bei der Schlögener Schlinge, wo sich ein Bettler-Haftlager befand.

Bettler-Haftlager Schlögen
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Bettler-Haftlager Schlögen

Verborgen, versteckt oder vergessen

Verborgen und versteckt, vergessen oder verdrängt ist oft die Geschichte solcher Orte, an denen sich Verbrechen abgespielt haben. Sie sind gleichsam „kontaminiert“, belastet durch Gewalt und Kriminalität. Anhand von Fotografien werden sie in dieser Ausstellung sichtbar gemacht. Diskussionen wie jene um das Geburtshaus Hitlers in Braunau waren Anstoß für diese Ausstellung, die am Idyll heimischer Landschaften kratzt.

Martin Pollack über „kontaminierte Orte“

Der Architekturhistoriker und Kurator der Ausstellung Georg Wilbertz beleuchtet exemplarisch Fälle der Neuzeit, beschreibt das jeweilige Geschehen und die stellt die Frage, wem die Erinnerung nützt, wer sie verdrängt oder gar von ihr profitiert. In diesem Sinn versteht sich die Ausstellung im Architekturforum Oberösterreich als Beitrag zu einer räumlich erfahrbaren Erinnerungskultur.

Bei der Ausstellungseröffnung am Dienstag wird auch Journalist und Autor Martin Pollack zum Thema „kontaminierte Orte“ Rede und Antwort stehen.