Reh
APA/dpa/Patrick Pleul
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Wirtschaft

Oberösterreich muss mehr Rehe schießen

Jagd- und Forstwirtschaft sind nicht immer einer Meinung – müssen es aber künftig sein. Zu groß seien die Schäden in den Wäldern, um sich gegenseitig auszuspielen. Der Rehbestand in den betroffenen Gebieten müsse sinken. Das sieht auch die Jägerschaft ein.

Oberösterreich ist das Bundesland mit den höchsten Abschusszahlen. Allein im Vorjahr wurden rund 80.000 Rehe geschossen. Und diese Zahl wird weiter steigen müssen, sagt Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner. Denn mehrere tausende Hektar Wald seien kaputt und müssten neu aufgeforstet werden. Zu einer Trophäenjagd sollen höhere Abschusszahlen aber nicht führen: „Trophäen gehören zwar zur Jagd dazu und sind Teil der Motivation, aber das wäre der falsche Ansatz, und schon gar nicht in Problemzonen, da hat die Trophäenjagd wenig Bedeutung.“

Verständnis von allen Waldnutzern

Borkenkäfer, Trockenheit durch Klimawandel – das alles setzt der heimischen Forstwirtschaft enorm zu, sagt Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger. Um die Wälder wieder nachhaltig aufforsten zu können, müssten Jagd- und Forstwirtschaft an einem Strang ziehen und nicht gegeneinander arbeiten. Aber auch von Wanderern, Mountainbikern und allen anderen Waldnutzern brauche es Verständnis.

Absperrung nicht aus Jux und Tollerei

Deshalb müssten Grundeigentümer ihre Wälder für die Aufforstung teilweise einzäunen: „Und dennoch hat es manche gegeben, manche Wanderer, aber auch Radfahrer, die dann durch diese Absperrungen durch sind, bei den Maschinen vorbei – was natürlich für die Bauern, die dort arbeiten eine große Herausforderung ist, denn man sperrt ja die Wälder und Wege nicht aus Jux und Tollerei“, sondern, um sie nach der Aufforstung wieder frei geben zu können, so die Landwirtschaftskammer-Präsidentin. Deshalb soll es neben einer neuen Abschussverordnung künftig auch noch einen intensiveren Austausch zwischen Jagd- und Forstwirtschaft und im weiteren Sinne mit allen, die den Wald betreten, geben.