Gandhi-Portrait von Sprayer an Wand gesprüht
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Wissenschaft

Debatte über aktive Gewaltfreiheit in Linz

Im Linzer Wissensturm hat ein Symposium zum Thema aktive Gewaltfreiheit begonnen. Zahlreiche international renommierte Friedensforscher und Aktivisten nehmen daran teil. Anlass ist der 150. Geburtstag des weltberühmten indischen Friedensaktivisten Mahatma Gandhi.

Die „Fridays for Future“-Bewegung ist ein Beispiel für gewaltfreien Aktionismus. Gegenüber des Aufmarsches der meist jungen Demonstranten vor dem Linzer Hauptbahnhof wurde am Freitag im Wissensturm zeitgleich das Ghandi-Symposium mit einem Festakt eröffnet.

Kraftvollste Form des Widerstands

Der indische Friedensaktivist wäre am 2. Oktober 150 Jahre alt geworden und ist, wie eine Ausstellung der Linzer Friedensakademie unterstreicht, ein großes Vorbild für die Friedensbewegung, da er stets zum gewaltfreien Widerstand gegen Unrecht und Unfrieden aufrief. Ziel des Symposiums sei es, Gandhi wieder ins Bewusstsein zu rufen, weil er am deutlichsten gezeigt habe, wie viel man mit einer bewussten und kraftvollen vor allem aber gewaltfreien Handlung erreichen kann, erklärt Reiner Steinweg von der Friedensinitiative der Stadt Linz.

Bei dem Symposium soll gezeigt werden, wie man gewaltfreies Auftreten trainieren kann, weil eine Reihe von Studien zeigen würden, dass dieses Vorgehen viel erfolgreicher sei. Zwei Tage lang werden sich internationale Friedensforscher und Aktivisten beraten, was man von Gandhis gewaltfreier Politik lernen kann, aber auch von seinen Kritikern, die ihm anfänglich Rassismus vorwarfen.

Für das Symposiums, das die Friedensstadt Linz und die Volkshochschule veranstalten, hat die Linzer Künstlerin Waltraud Cooper vor dem Wissensturm ein weiteres Kunstprojekt für den Frieden gestaltet. Sie hat das Wort „Peace“ aus Steinplatten in Form eines binären Computercodes dargestellt, als Symbol für eine digitale Sprache, die weltweit verstanden wird.