Anfang des Jahres hat Bischof Manfred Scheuer die Zukunftspläne vorgestellt und wollte noch im Herbst eine Entscheidung treffen. Doch der Widerstand gegen das Schaffen neuer Strukturen ist größer als angenommen. Bis die katholische Kirche Oberösterreich tatsächlich organisatorisch neu aufgestellt wird, wird es wohl noch dauern.
Angst, Trauer und viele offene Fragen
Neben Aufbruchsstimmung verbunden mit der Begeisterung, dass sich endlich etwas tut, stieß man bei den 90 Diskussionsveranstaltungen im letzten halben Jahr auch auf Angst, Trauer und viele offene Fragen.
Befürchtung: Pfarrer nur mehr Manager
Durch die geplante Strukturreform sollen die 487 Pfarren auf unter 40 Pfarrgemeinden – sogenannte Großraumpfarren – zusammengefasst werden. Im Schnitt umfasst eine solche Großraumpfarre 14 ehemalige Pfarren, für die dann jeweils ein Priester zuständig ist. Der Kontakt und das Persönliche zum Pfarrer könnte dadurch verloren gehen – der Pfarrer werde zu einer Art Manager, befürchteten bei den Diskussionsveranstaltungen viele.
Das werde nicht passieren, sagt Bischof Manfred Scheuer, denn man versuche „die menschliche Nähe in der Seelensorge zu verstärken, dass die Priester, die Seelsorger, nicht zu sehr durch wirtschaftliche, bürokratische Aufgaben besetzt sind. Das nimmt viel Zeit und Energie weg, insofern glaube ich sogar, dass das Modell eine größere Nähe schafft.“
Entscheidung im Frühjahr
Die auf den Veranstaltungen gesammelten Rückmeldungen und Einwände der Bevölkerung werden jetzt in einem Handbuch zusammengefasst und in den Pfarren aufgelegt. In weiteren fünf Regionaltreffen sollen diese Ergebnisse oberösterreichweit vorgestellt werden. Eine Entscheidung, ob die Strukturüberlegungen umgesetzt werden, wird es frühestens im Februar nächsten Jahres geben.