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Bundesheer schlägt Alarm in Oberösterreich

Alarm geschlagen haben am Freitag die höchsten Offiziere des Bundesheers in Oberösterreich mit dem Militärkommandanten an der Spitze. Das Bundesheer stehe vor immer größeren finanziellen Problemen – auch in Oberösterreich.

Schon jetzt gehe es oft nicht mehr darum, sich gegen Bedrohungen zu wappnen, sondern zu überlegen, woher der Sprit und die Fahrzeuge für die nächste Truppenübung kommen.

16,2 Milliarden Euro müssten investiert werden

Der Bericht „Unser Heer 2030“ listet auf mehr als 100 Seiten die Misere auf. Dem Bundesheer fehlen Milliarden. Um neue Waffen anzuschaffen, die Infrastruktur zu modernisieren oder den Generationenwechsel beim Personal zu schaffen, müssten 16,2 Milliarden Euro investiert werden, so die Berechnungen des Heeres. Oberösterreich ist keine Ausnahme.

„Projekte um 120 Millionen Euro in der Schublade“

Allein für die Infrastruktur braucht es Millionen, bestätigt der neue Militärkommandant Dieter Muhr: „Im Bereich Infrastruktur haben wir Projekte im Wert von 120 Millionen Euro an allen Standorten in Oberösterreich quasi in der Schublade, die dringend gemacht gehörten und die auf ihre Umsetzung harren. Zum Beispiel die Generalsanierung der Kaserne in Ried, ein Unterkunftsgebäude in Enns oder eine Sporthalle in Hörsching.“ Und da sind noch keine neuen Waffensysteme angeschafft.

„Loch auf, Loch auf, Loch auf und einmal Loch zu“

2020 wird nach 50 Jahren der Uralt-Abfangjäger SAAB 105 außer Dienst gestellt, 2023 der Hubschrauber Alouette III. Nachfolger – Stand heute – nicht in Sicht. Militärkommandant Muhr: „Es klingt wie Loch auf, Loch auf, Loch auf und einmal Loch zu. Derzeit werden immer mehr Löcher größer, und die Mittel, um diese Löcher zu stopfen, werden immer geringer.“ Noch könne das Bundesheer Schutz und Sicherheit gewährleisten, so Muhr. Doch ohne mehr Budget sei das in Zukunft mehr als fraglich.