Bagger
pixabay/SauerC
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Umwelt

Bewusster Umgang mit Grund und Boden gefordert

Einen deutlich umweltbewussteren Umgang mit Grund und Boden fordern die Architekten und Ingenieure. So soll zunächst versucht werden, bereits bestehende Gebäude für Wohn- oder Geschäftszwecke zu nutzen, bevor neues Bauland gewidmet wird.

In keinem Bundesland Österreichs wird so großzügig, wenn nicht gar verschwenderisch mit Grund und Boden umgegangen wie in Oberösterreich. Pro Tag würden zweieinhalb Hektar Natur- und Kulturland zubetoniert, kritisiert die Kammer der Architekten und Ingenieure. Die Folgen: Mittel- und langfristig würden damit die Selbstversorgung mit Nahrung gefährdet, die Hochwassergefahr erhöht und die Erderwärmung vorangetrieben.

„Festlegung von absoluten Schutzzonen“

Ein Mittel dagegen: Die Festlegung von absoluten Schutzzonen, fordert Max Mandl, Vorsitzender des Ausschusses für Raumplanung und Städtebau: „Dieser wichtige Grünraumschutz kann nicht auf die Gemeinden ausgelagert werden. Es ist einfach eine Landesaufgabe, eben nicht nur für Linz und Eferding verbindliche Grünzonen zu verordnen, sondern auch für weitere Entwicklungsräume und Achsen entsprechend tätig zu werden.“

„Zersiedelung rückgängig machen“

Gleichzeitig müsse die Zersiedelung nicht nur gestoppt, sondern rückgängig gemacht werden. Das Rezept dazu: Bevor man neue Grundstücke umwidmet müssten leere Wohnungen, Geschäfte, und Gewerbeflächen genutzt werden. Und das müsse natürlich Auswirkungen auf Neuwidmungen von Bauland haben, so der Vorsitzende der Architekten Heinz Plöderl: „Das heißt aber auch: Neuwidmungen gibt es grundsätzlich nicht, wenn es Baulandüberhang gibt. Das ist eine ganz wesentliche Forderung. Wenn neu gewidmet wird, dann mit einer Begrenzung auf fünf Jahre, mit maximal einer Verlängerung auf drei Jahre. Und mit der Gesetzesnovelle haben wir die Möglichkeit, bereits gewidmetes Bauland nach zehn Jahren wieder zurück zu widmen, wenn es nicht genutzt wird.“

Raumordnungsgesetzes wird gerade novelliert

Ob, und wenn ja, wie viele der Vorschläge in der Politik ankommen, wird sich zeigen. Die Novelle des Raumordnungsgesetzes wird derzeit erarbeitet und soll im Herbst präsentiert werden.