Landstraße in der Sonne
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Politik

Zweite Schienenachse für Linz wackelt

Die seit Jahren geplante zweite Schienenachse für eine Straßenbahn durch Linz könnte nun doch nicht kommen. Das Projekt sei vor allem aus Kostengründen in Frage gestellt. Man prüfe Alternativen, so der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).

2014 hatten sich Stadt und Land auf eine Trassenführung vom Hauptbahnhof bis zur in Angriff genommenen neuen Donaubrücke von Linz geeinigt. Die mit rund 280 Mio. Euro veranschlagte Straßenbahntrasse war ein Kriterium für das dortige Stadtentwicklungskonzept.

Aus für Schienenachse?

Nach den jahrelangen Planungen und Finanzierungsdiskussionen rund um eine zweite Schienenachse durch Linz könnte es nun eine spektakuläre Wende geben. Es laufen Tests mit Elektrobussen, die zeigen sollen, ob man eventuell ohne diese millionenteure, teils unterirdisch verlaufende Straßenbahnachse auskommen könnte. Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) sagt, man könnte eventuell auch allein mit der Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof das Auslangen finden. Dieses Projekt sei „auf Schiene“.

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Luger: Übergangslösung E-Busse

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger bestätigt jetzt Überlegungen dahingehend und sagt, er werde sich einer gleich guten aber deutlich billigeren Lösung eventuell mit Bussen nicht verschließen. Immerhin seien etwa 80.000 Linzer und Linzerinnen, die im Einzugsgebiet dieses Projektes leben und arbeiten, betroffen. Die E-Busse würden jetzt einmal als Übergangslösung fahren. Sollten sie sich in den nächsten Monaten bewähren, dann soll bis Ende des Jahres eine definitive Entscheidung und möglicherweise das Aus für die vieldiskutierte zweite Linzer Straßenbahnachse kommen.

Nach dem momentanen Stand der Projekte würden weite Strecken von zwei Systemen (Zug und Straßenbahn) befahren werden – das müsste nicht sein und „hat natürlich auch andere Konsequenzen“, so Luger. Derzeit prüfe man die Auswirkungen auf Haltestellendichte, Erreichbarkeit und Fahrgastzahlen, denn es sei völlig klar, dass man auf beiden Seiten auf das Geld schauen müsse, „es wird eine Hausverstands- und Sachentscheidung getroffen werden müssen“.

Eine Möglichkeit einer Alternative wäre, die Mühlkreisbahn auf weiten Teilen der geplanten Strecke als Regionalstraßenbahn zu führen, „aber das Ziel, in Linz den öffentlichen Verkehr zu verbessern, darf nicht verwässert werden“, so Luger.