Wolfgang Ludwig Heinrich Carl Gurlitt – Ein Mann mit langem Namen und vielen Gesichtern. Gebürtiger Berliner mit österreichischem Pass, Spross eines kunstsinningen Elternhauses, bedeutender Kunsthändler der Nationalsozialisten, der selbst wegen seiner teils jüdischen Abstammung ins Visier der GESTAPO gerät.
Umtriebig und innovativ
Ein umtriebiger und innovativer Galerist mit notorischen Geldsorgen. Ein geschickter Stratege im Umgang mit Machthabern. Ein Mann, der sich gern mit Frauen umgab und diese auch förderte. Auch mit Alfred Kubin verband ihn ab 1922 eine enge Freundschaft. Und so sind es auch die Werke des Magiers von Zwickledt mit denen Wolfgang Gurlitt 1948 die neue Galerie der Stadt Linz – das heutige Lentos – eröffnet. Gurlitt und die oberösterreichische Landeshauptstadt eine von Beginn an eher spannungsgeladene Konstellation.
Über 400 Arbeiten im Lentos
Bis heute beschäftigt die Stadt Linz das Erbe von Wolfgang Gurlitt, wird doch die Sammlung seit 1998 sorgfältig auf Bilder mit fragwürdiger Herkunft durchleuchtet. 13 Werke sind bisher an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben worden.
„Wolfgang Gurlitt, Zauberprinz, Kunsthändler und Sammler“ – so der Titel der kommenden Lentos-Herbstausstellung, mit mehr als 400 Arbeiten, die das Kunstmuseum zur Hälfte aus der eigenen Sammlung bestreitet. Eine Schau, die ob dieses berühmten Namens wohl auch international für Aufsehen sorgen wird.