Weizen-Ähren in der Sonne
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Umwelt

Oberösterreich wird Österreichs Kornkammer

Oberösterreich wird für ganz Österreich zu einer Art Kornkammer werden – aber die besten Böden liegen ausgerechnet dort, wo derzeit am meisten verbaut wird. Das zeigt eine Untersuchung im Auftrag des Bundes, in der auch künftige Klimaentwicklungen mitberücksichtigt wurden.

Österreich liegt bei Bodenverbrauch und Bodenversiegelung europaweit im Spitzenfeld – und Oberösterreich liefert dazu den größten Beitrag innerhalb der Bundesländer: In keinem anderen Land gibt es laut Experten derart viele Einkaufszentren, Straßen und leerstehende Industrieflächen – Flächen, die versiegelt sind und kein Wasser aufnehmen können. Renate Leitinger von der Abteilung Umweltschutz beim Land OÖ sagt: „2,1 Hektar werden in Oberösterreich pro Tag umgewidmet, also landwirtschaftliche Fläche, die zukünftig für Siedlungen, Verkehr oder als Freizeitfläche genutzt wird.“

„Produktion verlagert sich ins Alpenvorland“

Eine Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat die heimischen Böden untersucht und klassifiziert und auch künftige Klimaentwicklungen mitberücksichtigt. Das Ergebnis: Es ist davon auszugehen, dass es Änderungen in der Bodenstruktur, Wasserführung und Erosion geben wird.

Die Auswirkungen auf die Agrarindustrie laut Hans-Peter Haslmayr von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES): „Es zeigt sich, dass wir schon im aktuell trockenen, pannonischen Klimaraum Ertragseinbußen haben werden und sich der Schwerpunkt der Produktion ins oberösterreichische Alpenvorland verlagern wird.“

„Bodenschutz ist zugleich Ernährungssicherheit“

Diese Böden gelte es daher so gut wie möglich zu schützen, denn Klimaschutz sei Bodenschutz und zugleich Ernährungssicherheit, so Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne): „Deswegen ist es so wichtig, dass wir im Bereich des zukünftigen Raumordnungsgesetzes in Oberösterreich dafür die Weichen stellen, dass besonders wertvolle Agrarflächen besonders geschützt werden.“ Denn sonst sei die Ernährungssicherheit für die Bevölkerung nicht mehr gegeben.