Justizwachebeamter beim Öffnen einer Zelle in der Justizanstalt Stein in Krems
APA/HELMUT FOHRINGER
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Chronik

Justizwache-Gewerkschaft fordert mehr Personal

Nach einer Schlägerei zwischen zwei Insassen in der Justizanstalt Asten erneuert die Justizwache-Gewerkschaft ihre Kritik an den Zuständen in dem Gefängnis: Es gebe zu wenig Personal, und schärfere Maßnahmen im Vollzug seien nötig.

Norbert Dürnberger von der Justizwachgewerkschaft übt scharfe Kritik an der Astener Anstaltsleitung. Seiner Aussage nach ist es in den vergangenen Wochen dort vermehrt zu Zwischenfällen gekommen, die sogenannte Einsatzgruppe, eine speziell ausgebildete Einheit innerhalb der Justizanstalt, sei zwei- bis fünfmal pro Woche angefordert worden.

„Probleme im offenen Vollzug“

Dürnberger macht dafür zwei Punkte verantwortlich: Zum Einen gebe es zu wenig Justizwachebeamte in der Anstalt – zum anderen mache der offene Vollzug Probleme. Es gehöre schärfer durchgegriffen, und mehr Räume für eine Sicherheitsverwahrung seien unumgänglich. In der Justizanstalt Asten verweist man angesichts der Vorwürfe an das Justizministerium, das eine Stellungnahme für Nachmittag angekündigt hat.

36-Jähriger erlitt Schädelbruch

Zu der Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern war es in einem Raucherraum der Justizanstalt gekommen. Zu diesem Zimmer haben alle Insassen einer Abteilung freien Zugang. Ein 25-jähriger Türke und ein 36-jähriger Österreicher gerieten aneinander – warum ist bisher unbekannt.

Der 36-Jährige wurde mit solcher Wucht gegen eine Eisentür gestoßen, dass er das Bewusstsein verlor – sein Kontrahent soll ihm noch einen Kniestoß gegen den Kopf versetzt haben, ehe er von anderen Insassen weggezerrt wurde. Der Verletzte liegt mit einem Schädelbruch und Verdacht auf Gehirnblutung in der Linzer Uni-Klinik.