Medikamente und Rezeptgebühren
APA/HELMUT FOHRINGER
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Gesundheit

Engpass bei lebenswichtigen Medikamenten

Viele zum Teil lebenswichtige Medikamente fehlen derzeit in den heimischen Apotheken. Laut der Apothekerkammer gibt es Lieferengpässe, viele Patienten müssten etwa bis Herbst warten, bis ihr Medikament wieder verfügbar ist. Apotheker und Ärzte fordern jetzt Konsequenzen.

Bis zu 50 Arzneimittel sind derzeit laut einer Datenbank des Bundesamts für Sicherheit und Gesundheitswesen nicht lieferbar. Darunter auch lebenswichtige Medikamente, etwa für Patienten die eine Herz-, Nieren- oder eine Lebertransplantation hinter sich haben und auf diese Medikamente angewiesen sind.

„Bitte warten“ auch in Oberösterreich

In Oberösterreich sei die Situation bei lebenserhaltenden Medikamenten zwar nicht so angespannt wie in weiteren Bundesländern, aber auch hier heißt es oft „bitte warten“, sagt Silvester Hutgrabner von der oberösterreichischen Ärztekammer: „Seit über einem Jahr haben wir hier große Probleme. Antibiotika, Blutdruckmittel, entzündungshemmende Substanzen, Präparate für Bronchitis-Therapie etc.“

Oftmals sind Ärzte daher gezwungen ähnliche Medikamente mit selben Wirkstoffen zu verschreiben. Das verunsichert jedoch vor allem chronisch kranke Patienten, die sich an bestimmte Medikamente gewöhnt haben, sagt Hutgrabner. Er sieht die Ursache des Problems im Ausland. „Ich glaube, es liegt einfach an dem, dass die Pharmafirmen zuerst dort hin liefern, wo der beste Preis bezahlt wird.“

Apothekerkammer: Versorgung nicht mehr wie früher

Auch die Apothekerkammer klagt über die Engpässe, sagt der oberösterreichische Apothekerkammerpräsident Thomas Veitschegger: „Die Versorgung der Menschen – die merken das auch, wenn sie in die Apotheke gehen – ist dadurch nicht mehr in dem Ausmaß gewährleistet, wie das früher war.“

Sie fordert die Politik auf ein Frühwarnsystem einzurichten um rechtzeitig reagieren zu können, für die Apotheker sind Medikamentenengpässe die Folge weltweiter Fusionen großer Pharmafirmen, die den Markt dann zu sehr dominieren.