Politik Inland

ÖGB zieht Bilanz: Gewerkschaft in OÖ beliebt

Oberösterreich ist nicht nur Industriebundesland Nummer Eins, sondern auch Gewerkschaftsbundesland Nummer Eins. Zum achten Mal in Folge konnte der ÖGB seine Mitgliederzahlen steigern. Und das deutlich über dem Bundesschnitt.

16.000 neue Mitglieder konnten die Gewerkschaften 2018 gewinnen. Zieht man davon Austritte, Pensionierungen und Todesfälle ab, bleibt immer noch ein Plus von über 2.300 oder in Prozent ausgedrückt ein knappes Prozent. Über 245.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind in Oberösterreich bei einer Gewerkschaft. Den deutlichsten Zuwachs gab es im Vorjahr bei der Gewerkschaftsjugend, also bei Arbeitnehmern unter 18 Jahren. Hier sind es plus 3,7 Prozent.

Grund für den Zuwachs

Ein Grund: Das angedrohte Aus für den Jugendvertrauensrat in den Betrieben. ÖGB-Landessekretär Walter Haberl: „Das hat auch bei den Jugendlichen zu Protesten geführt. Es hat auch zur Politisierung der jugendlichen geführt. Und wir sind sehr stolz darauf, denn ich glaube es ist ein großer Irrtum, Jugendliche wären nicht an Politik interessiert.“

Trotz Plus sinkt die Zahl der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer leicht, dem ÖGB Plus von einem Prozent steht ein Plus von 2,4 Prozent der Anzahl der Beschäftigten in Oberösterreich gegenüber. ÖGB-Präsident Kalliauer forderte Am Montag auch eine bessere Absicherung von Mitarbeiter, die eine Betriebsratswahl planen.

Sanktionen gegen Einschüchterung

In Ausnahmefälle komme es hier immer noch zu massiven Einschüchterungen und Behinderungen. Hier müsse es Sanktionen geben. „Man könnte sich auch einen Verwaltungsstraftatbestand überlegen, der hier greift, wenn auf Unternehmensseite nachträglich Betriebswahlen beeinflusst werden. Das Unternehmen muss in so einem Fall Strafe zahlen“, so Kalliauer. Bisher gibt es nur arbeitsrechtliche Sanktionen. Kündigungen oder gar Entlassungen, um eine Betriebsratswahl zu verhindern, können angefochten werden.