Wirtschaft

„Aktion 20.000“ läuft aus

Ab Montag gibt es rund 250 Arbeitslose mehr in Oberösterreich. Und zwar jene Arbeitnehmer, die Teil der „Aktion 20.000“ waren. Die läuft mit Ende Juni endgültig aus. Laut AMS-Chef Gerhard Straßer verlieren damit in Linz 244 Personen ihren Job.

Initiator der „Aktion 20.000“ war 2017 der damalige Sozialminister Alois Stöger (SPÖ). Die Idee: Arbeitslose, die mehr als ein Jahr arbeitslos waren und über 50, können von Vereinen, Sozialunternehmen und Gemeinden beschäftigt werden. Das Arbeitsmarktservice übernimmt für maximal zwei Jahre bis zu 100 Prozent der Lohnkosten. Diese zwei Jahren sind mit 30. Juni zu Ende, bestätigte Straßer.

472 Menschen in Linz im Programm

Und er hat auch Zahlen: In Linz, einer Pilotregion der Aktion 20.000, waren 472 Personen Teil des Programms. Dazu kamen noch einmal 48 Personen in Steyr und einige in anderen Bezirken. Manche sind in den vergangenen Jahren in fixe Jobs gewechselt, andere in die Pension. Unterm Strich waren aber jetzt noch über 340 Arbeitnehmer in dem Programm und hatten eine Arbeit. Am Montag gilt das nur mehr für eine Minderheit.

„Modell relativ wirksam, aber auch relativ teuer“

Allein in Linz werden 244 Personen wieder arbeitslos, bestätigt Strasser. In Steyr wird von den 48 Personen nur ein Bruchteil weiterbeschäftigt. Obwohl rund die Hälfte wieder arbeitslos wird, will Straßer die Aktion 20.000 nicht unbedingt als Misserfolg sehen. Das Modell sei relativ wirksam, aber auch relativ teuer gewesen, zieht er ein Resümee. Umgekehrt habe es vielen der Teilnehmer aber persönlich geholfen, weil sie wieder gearbeitet haben, und weil sie dadurch jetzt wieder bessere Chancen am Arbeitsmarkt haben.

SPÖ und Gewerkschaft fordern Neuauflage

SPÖ und Gewerkschaft fordern eine Neuauflage der „Aktion 20.000“, die SPÖ will damit auch das Parlament befassen. Gerhard Straßer meint dazu: Wenn man es noch einmal macht, dann nur unter Einbeziehung von Firmen neben Gemeinden, Vereinen und Sozialunternehmer. Bei Firmen sei die Wahrscheinlichkeit, dass der Arbeitnehmer auch nach dem Ende der Förderung behalten wird, nämlich deutlich höher, so AMS-Chef Gerhard Straßer.