Wenn in Königswiesen (Bezirk Freistadt) Fronleichnam gefeiert wird, dann ist quasi die ganze Pfarre auf den Beinen. So ist die Musikkapelle am Fronleichnamstag der „Wecker“ für den ganzen Ort. Die Musiker spielen ab sechs Uhr in der Früh von Haus zu Haus.
Zur Stärkung gibt es für die Musikkapelle vor der Fronleichnamsprozession dann ein gemeinsames Frühstück beim Obmann, während im ganzen Ort viele Menschen Altäre und Häuser für die Prozession schmücken. Die Familie Puchberger zum Beispiel fertigt in dritter Generation jedes Jahr zu Fronleichnam einen speziellen Blütenteppich, über den bei der Prozession der Pfarrer mit der Monstranz zu einer Kapelle schreitet.
Tradition ist es auch, die Birken nach der Prozession nicht einfach links liegen zu lassen. Viele nehmen sich einen Zweig mit, der als „Kranzl“ im „Herrgottswinkl“ für ein Jahr Dienst tut.
Hildegard Tober aus Königswiesen nimmt sich jedes Jahr ein Birkenkranzl für den Herrgottswinkel mit nach Hause. Es soll Gottes Segen ins Haus bringen.
Berühmte Seeprozession in Hallstatt
Im Hallstatt (Bezirk Gmunden) findet zu Fronleichnam die berühmte Seeprozession statt.
Diese Prozession auf dem Wasser wurde erstmals 1623 urkundlich erwähnt und hat sich inzwischen auch zu einer besonderen Attraktion entwickelt. Noch immer sind die Hauptboote dabei sogenannte „Mutzen“, also von Hand geruderte Holzzillen, die früher für den Salztransport genutzt wurden. Die Boote der Ortsbevölkerung werden „Fuhren“ genannt. Darunter versteht man ein mit Donauzillen vergleichbares Boot, das zur Prozession festlich mit Buchenlaub und Tannengirlanden geschmückt wird.