Neue Monstranz aus Mooreiche in runder Form mit Hostie
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Religion

Neue Monstranz für Goldwörth

So etwas hat es in der Diözese Linz zuletzt vor einigen Jahrzehnten gegeben: In Goldwörth (Bezirk Urfahr-Umgebung) ist am Sonntag eine neue Monstranz gesegnet worden, nachdem die alte gestohlen worden war.

Groß war der Ärger, als im September 2017 in Goldwörth ein rumänisches Einbrechertrio die Monstranz aus dem Pfarrheim stahl. Da das wertvolle Objekt auch nach der Verhaftung der Täter nicht mehr wiederauftauchte, wurde eine neue in Auftrag gegeben.

Neue Monstranz aus Mooreiche in runder Form in Gottesdienst gesegnet
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Auch der Altar ist aus Mooreiche

Der aus Attnang-Puchheim (Bezirk Vöcklabruck) stammende und in Wien lebende Roman Pfeffer brachte seine Arbeit zur Segnung direkt aus Wien zum Gottesdienst in die Pfarrkirche nach Goldwörth (Bezirk Urfahr-Umgebung) und übergab sie Pfarrer Josef Pesendorfer.

Neue Monstranz aus Mooreiche in runder Form in Gottesdienst gesegnet
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Für Pfarrer Josef Pesendorfer ein großer Moment – feierte er doch am Sonntag auch seinen 80. Geburtstag.

„Ein ganz besonderes Material“

Pfeffer, der im Oktober 2018 mit dem Dagmar Chabot-Skulpturenpreis ausgezeichnet wurde, entschied sich für eine Materialkombination aus Mooreiche und Bronze. „Das rund 2.000 bis 3.000 Jahre alte, schwarze und versteinerte Holz, das in einem Moor verschüttet war und bei Grabungen gefunden wurde, ist ein ganz besonderes Material, das aus einer Katastrophe heraus entstand“, erklärt der Künstler im Gespräch mit dem ORF OÖ.

Alte reich verzierte goldene Monstranz von Goldwörth
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Gestohlene Monstranz

Es ist nicht die einzige Arbeit, mit der Roman Pfeffer für Goldwörth beauftragt wurde. Die Pfarrkirche wurde beim Hochwasser im Juni 2013 stark beschädigt und vom Künstler „von Grund auf“ neugestaltet. Das kostbare Holz der raren Mooreiche wurde auch für den Altar verwendet.

Beeindruckende Offenheit für Kunst

„Mich beeindruckt die Offenheit und das große Engagement der Pfarre für zeitgenössische Kunst“, sagte Pfeffer. Das Goldwörther „Hostien-Herzeigestück“ erinnert durch seine runde Form an einen Brotlaib, die Furchen in dem Holz an das Brotbrechen, so der Künstler. Die auf das Wesentliche reduzierte Monstranz, bei der die Hostie nicht im Mittelpunkt aufbewahrt wird, hat mit dem vor zwei Jahren gestohlenen Objekt rein äußerlich nichts gemein. Sie wird bei der Fronleichnamsprozession am Donnerstag erstmals durch den Ort getragen.

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