Kulturhauptstadt: Das Leben der Dinge
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Kulturhauptstadt

Lauffen: Mit Kunst zu neuem Leben erweckt

Für Lauffen dürfte sich das Europäische Kulturhauptstadtjahr „Salzkammergut 2024“ jetzt schon gelohnt haben. Denn die Häuser des einstigen sehr reichen Salzhandel-Knotenpunkts waren dem Verfall Preis gegeben. Nun wurden sechs der spätgotischen Bürgerhäuser liebevoll restauriert.

Der so genannte „Wilde Lauffen“ – ein seit jeher schwer passierbarer Abschnitt der Traun – ist namensgebend für den heute zur Stadt Bad Ischl gehörenden Markt Lauffen. Die Geschichte vom Aufstieg und Fall des Marktes ist untrennbar mit der historischen Entwicklung der Salzwirtschaft im Salzkammergut verbunden. Durch seine vorteilhafte Lage entlang der Handelsstraßen und Transportwege des Salzhandels erlebte der Ort ab dem 14. Jahrhundert einen Aufschwung, der bis heute in seinem baukulturellen Erbe sichtbar ist.

Knotenpunkt für Salzhandel

Bis heute erinnern die mächtigen spätgotischen bzw. frühneuzeitlichen Bürgerhäuser im historischen Kern des Marktes an die Blütezeit von Lauffen. War doch der Ort ein wichtiger Knotenpunkt für den von Hallstatt ausgehenden Salzhandel. Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt ist im Rahmen des „European Heritage Project“ – einer Initiative, die sich der Rettung wichtiger Baudenkmäler verschrieben hat – gelungen, sechs Bürgerhäuser zu revitalisieren.

„Damals waren das an die 100 Häuser. Davon sind mehr als die Hälfte der Häuser erhalten geblieben. Uns ist es gelungen, sechs Objekte wieder in Stand zu setzen. Wir wollten vor allem den Ortskern wiederbeleben. Das ist uns mit der Ansiedelung einer Bäckerei und einem Gasthaus auch gelungen“, erklärt Peter Löw von der „European Heritage Stiftung“.

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Zeitgenössische Kunst im Marktricherhaus 21

Im ehemaligen Salzfertiger- und Marktrichterhaus an der Lauffner Marktstraße 21 hat nun die zeitgenössische Kunst Einzug gehalten. Frech, selbstbewusst, eindrücklich und nachdenklich stimmend holen Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt die Themen Kunstraub und Zerstörung in die Gegenwart. Nach Linz und Bad Aussee ist Lauffen die dritte Station des Kulturhauptstadt-Groß-Projekts „Reise der Bilder“, das sich mit dem Kunstraub während des zweiten Weltkriegs im Salzkammergut beschäftigt. Denn besonders in den letzten Monaten vor Kriegsende spielte Lauffen diesbezüglich eine wichtige Rolle. „Kunstraub ist ein seit der Antike bekanntes Phänomen,“ sagt Lentos-Direktorin Hemma Schmutz. „Das Repräsentationsbestreben totalitärer Regime diente schon immer der Festigung der eigenen Herrschaft und der Demütigung besiegter Feinde, deren Kunst und Kultur durch Raub und Zerstörung vereinnahmt wurden.“

Lauffen bei Bad Ischl: Gemeinde mit historischem Erbe

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Die Ausstellung im revitalisierten Alten Marktrichterhaus in Lauffen bei Bad Ischl ist der dritte und letzte Teil einer Ausstellungsreihe, die unter dem Projekttitel „Die Reise der Bilder“, bei der das Lentos Kunstmuseum Linz in Kooperation mit der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, im Rahmen der Programmlinie „Macht und Tradition“, gemeinsam drei Ausstellungen präsentieren.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Oberösterreich heute“, 30.4.24