„Meine Kraftquelle ist die Natur“, erzählt Karin Seisenbacher. Vor drei Jahren hat die 61-Jährige eine Ausbildung zur Pilgerbegleiterin bei der Diözese Linz absolviert. Sieben Mal im Jahr begleitet die inzwischen pensionierte medizinisch-technische Fachkraft Gruppen mit bis zu 15 Teilnehmern. Unterwegs gibt sie den Pilgerinnen und Pilgern zwei, drei spirituelle Impulse mit auf den Weg – „zur freien gedanklichen Entnahme“, wie Seisenbacher augenzwinkernd sagt.
Netzwerk an spirituellen Wegbegleitern
Heidi Gadermayr aus Taiskirchen im Innkreis bietet Fastenbegleitung an. Dabei gehe es ihr nicht nur um die körperliche Entlastung, denn „auch der Geist geht mit“, so Gadermayr. Die Lehrerin für Ernährung, Religion und Deutsch an einer landwirtschaftlichen Fachschule hat bei der Diözese Linz die Ausbildungen zur Fasten- und zur Trauerbegleiterin absolviert. Auch sie gehört dem Netzwerk an spirituellen Wegbegleitern an.
Im Mittelpunkt steht die christliche Spiritualität
„Fachwissen ist uns bei den Ausbildungen sehr wichtig“, sagt Gerald Kiesenhofer, Referent für Fastenbegleitung, Meditation und Kontemplation der Diözese Linz. „Wir haben etwa beim Fastenlehrgang eine Medizinerin dabei.“ Im Mittelpunkt stehe jedoch die christliche Spiritualität: „Die geht über die Ernährungswissenschaft hinaus und umfasst alle Sinne“.
Weiterbildung als Qualitätssicherung
Die von der Diözese Linz angebotenen Ausbildungen erstrecken sich zum Teil über mehrere Jahre. Die Absolventinnen und Absolventen können dem Netzwerk der spirituellen Wegbegleiter beitreten, das seit mittlerweile 30 Jahren besteht. Es umfasst inzwischen hunderte Mitglieder. Weiterbildungsmöglichkeiten sollen zur Qualitätssicherung beitragen. Überwiegend Frauen, aber auch Männer absolvieren die Ausbildungen und begleiten Menschen auf der Suche nach ihren Kraftquellen.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „OÖ heute“, ORF 2, 26.4.24