Bruckner und die Frauen Goldstein
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Kultur

Ausstellung beleuchtet Bruckner und die Frauen

Er sei angeblich ständig verliebt gewesen, war jedoch zeit seines Lebens nie verheiratet: Anton Bruckner und die Frauen – ein Thema, das wenig erforscht ist und über das deshalb auch gern spekuliert wird. Eine Künstlerin aus Linz will mit dem Mythos aufräumen und hat zum Weltfrauentag eine Ausstellung im Brucknerhaus Linz gestaltet.

Während Bruckner das Brucknerhaus fest im Blick hat, entsteht drinnen eine Ausstellung, die eine neue Perspektive auf das Schaffen des in Ansfelden geborenen Komponisten wirft. Gezeigt werden zehn Frauen, die im Leben Anton Bruckners eine besondere Rolle gespielt haben. „Für Theresia“ lautet der Titel der Schau, die Bruckners Mutter gewidmet ist.

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Anton Bruckner vor dem Brucknerhaus

„Frauen waren herausragende Persönlichkeiten“

Die Künstlerin und Fotografin Zoe Goldstein: „Man kann durchaus sagen, dass diese Frauen generell, aber auch eben Theresia, wirklich herausragende Persönlichkeiten waren. Also, was von den Frauen erwartet und verlangt wurde.“

Lieblingsschwester, Angebetete, Muse und Motivatorin – Jede einzelne dieser Frauen habe einen gewissen Anteil an Anton Bruckners musikalischem Schaffen, so Goldstein: „Meine Lieblingssymphonie ist zum Beispiel die Siebte, da hört und spürt man etwas Weibliches.“

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Künstlerin und Fotografin Zoe Goldstein

Es ist der Mensch, der bei der studierten Fotografin und Grafikdesignerin im Mittelpunkt steht. In ihrem Atelier in der Linzer Innenstadt entstehen deshalb auch vorzugsweise Porträtbilder. Die Fotografie sei zwar heute keine reine Männerdomäne mehr, dennoch sei wichtig, so Goldstein: „Wir dürfen auf uns vertrauen, wir dürfen auf das vertrauen, was wir können. Wir können viel.“

Als Wanderausstellung konzipiert ist das Projekt Teil der OÖ Kulturexpo Anton Bruckner 2024. Die Geschichte der Frauen soll zum Nachdenken über die Gegenwart anregen, so Goldstein: „Empathie ist das Wichtigste, was wir in unserer Gesellschaft brauchen. Eine Wertschätzung und Respekt uns allen gegenüber.“

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Anton Bruckners Leben und Wirken beleuchtet aus weiblicher Perspektive. Das hätte dem oberösterreichischen Tonschöpfer wohl auch gefallen.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „OÖ heute“, 8.3.24, ORF2