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Gesundheit

Samenspende: Hoffnung für kinderlose Paare

Viele Paare sind auf Samenspenden angewiesen, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen. In Österreich dürfen gesunde Männer zwischen 18 und 35 Jahren bis zu drei Paare mit ihrer Spende unterstützen.

Für viele Paare bleibt der Wunsch nach einem Kind unerfüllt. In solchen Fällen führt der Weg oft in eine Kinderwunschklinik. In Österreich kommen als Samenspender grundsätzlich alle gesunden Männer zwischen dem 18. und maximal 35. Lebensjahr infrage.

Die Rolle der Samenspender

Ein Mann kann bis zu 1.500 Spermien pro Sekunde produzieren. In einer Ejakulation befinden sich normalerweise ungefähr 180 Millionen Spermien. Betrachtet man ein ganzes Leben, produziert ein Mann durchschnittlich 500 Milliarden davon. Somit könnte ein einzelner Mann die Welt über 70 Mal bevölkern. Rein theoretisch.

Roman Pavlik, Leiter der Kinderwunschklinik in Thalheim bei Wels, erklärt: „Wir sind angehalten, dass mit einer Samenspende nur drei Paare letztendlich behandelt werden dürfen. Das heißt, es ist auch nicht erlaubt, dass ein Spender von einem Zentrum zum anderen geht sondern immer bei einem Zentrum bleibt.“

Die Auswahl des Spenders

Wenn ein Paar eine Samenspende eines Drittspenders benötigt, greifen die meisten Kinderwunschzentren auf die „European Sperm Bank“ zu. Die Kosten für eine Spende liegen bei rund 800 Euro. „In der Regel ist es so, dass nach Kriterien gesucht wird wie eben Herkunft des Spenders, Größe des Spenders, Blutgruppe des Spenders“, erklärt Pavlik.

Gleichgeschlechtliche Paare und Männer in einer Partnerschaft, deren Sperma-Qualität schlecht ist, entscheiden sich oft für eine Fremd-Samenspende.

Lagerung und Nutzung

Die Samenqualität kann durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden. „Männer die zum Beispiel vor einer Chemotherapie stehen, da ist es sehr spannend die Samenzellen vorher einzufrieren. Weil bei einer derartigen Therapie die Samenqualität beeinträchtigt werden kann. Bei Minus 180 Grad werden die Samenzellen in Stickstoff gelagert. Von der Dauer her haben wir kein Limit nach oben. Nach der Abgabe bestimmt der Spender, wie lange er seine Samen zur Verfügung stellen möchte“, so Pavlik.

In Österreich hat jedes Kind ab 14 Jahren das Recht zu erfahren, wer der leibliche Vater ist. Der Spender kann allerdings selbst entscheiden, ob er den Kontakt vertiefen will und ist von allen Vater-Verpflichtungen befreit.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „OÖ heute“, ORF 2, 18. Februar 2024.