Mundartdichter, Urheber der oberösterreichischen Landeshymne, ein Frauenheld mit Geldproblemen, eine Künstlerfigur mit antisemitischen Tendenzen. All das ist Franz Stelzhamer in dem Stück „Das unschuldige Werk“. Für den Schlierbacher Autor Thomas Arzt ist die Figur Stelzhamers vor allem eines: „Einen Spiegel für heute.“ Vieles sei damals anders gewesen, in manchen Punkten sei das 19. Jahrhundert aber mit heute vergleichbar – so gehe es um die Hoffnung auf demokratische Veränderungen und Aufbruchsstimmung, so Arzt.
Stephan Suschke, Schauspieldirektor des Landestheaters Linz, ergänzt: „Das ist natürlich für Theater besonders spannend, wenn jemand nicht nur gut und nicht nur böse ist“. Auch für die Schauspieler und die Geschichte sei das toll, mit der Frage im Hinterkopf, wie man sich verhalten würde, wenn man selbst Stelzhamer wäre.
Mundart machte Stelzhamer bekannt
Nicht die hochdeutschen Texte, sondern die Mundartgedichte machen Franz Stelzhamer damals einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Thomas Arzt – selbst Mundartliedexperte – legt auf die Sprache in dem Stück besonderen Wert. Für Suschke hat Stelzhammer „den Leuten ihre Sprache zurückgegeben“ und Thomas Arzt würde mit dem Stück auch den Schauspielern ihre Sprache zurückgeben.
Auch Adalbert Stifter taucht in dem Stück auf. Er und Franz Stelzhamer hatten eine wechselvolle Beziehung. Arzt spricht von einer wichtigen und großen Freundschaft der beiden aber auch von Konkurrenz und in späteren Jahren auch von einer Neid-Debatte.
„Das unschuldige Werk“ von Thomas Arzt in den Linzer Kammerspielen. Ein Theaterabend, der weder bewertet noch urteilt. Es liegt am Publikum, sich selbst eine Meinung über den Innviertler Mundartdichter zu bilden.
Uraufführung von „Das unschuldige Werk“
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Dieser Beitrag begleitet „OÖ heute“, ORF 2. 24. Jänner 2024