Ed Sheeran, Britney Spears oder Madonna einfach ABBA-Songs singen zu lassen, ohne dass diese tatsächlich das Lied jemals gesungen haben ist heute kein Problem mehr. Computerprogramme, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten, haben da schon täuschend echte Vorstellungen dazu, wie das klingen würde – man muss das Programm nur noch informieren, was man möchte. Und dann noch etwas dirigieren und nachbessern. Künstliche, aber echt klingende Stimmen lassen sich so in kürzester Zeit generieren.
Gute Stimmen für eine Produktion zu bekommen sei mit meinem großen Aufwand verbunden. Die Sängerin oder der Sänger musste gebucht werden, oftmals eingeflogen werden oder lang darauf gewartet werden, dass sie überhaupt in ein Studio kommen. „Und jetzt habe ich das per Mausklick. Und zwar genau so wie ich es haben möchte“, fasst Musikproduzent Thomas Foster einige Vorteile der Künstlichen Intelligenz zusammen.
KI braucht gutes Ausgangsmaterial
Wie gut das Ergebnis wird, hängt davon ab, welche Daten der KI zur Verfügung stehen. Kennt diese nur einige wenige Tonaufnahmen fällt das Ergebnis deutlich fehlerhafter und damit „künstlicher“ aus. Je mehr Aufnahmen zur Verfügung stehen, desto überzeugender wird das Ergebnis.
Auch beim Schreiben eines Liedertextes kann Künstliche Intelligenz schon helfen – wenn auch mit Schwächen, besonders, wenn es einen konkreten Künstler damit imitieren soll. Felix Schobesberger, bekannt als „Blonder Engel“, erklärt es so, dass er für die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz schon zu Beginn wissen müsste, wie das Endergebnis aussehen soll. Oft sei es jedoch genau dieser kreative Weg, den man als Künstler gehen will oder auch muss, um auf Neues, Überraschendes zu stoßen. Das könne die neue Technologie noch nicht gut genug.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „OÖ heute“, ORF 2, 4. Jänner 2024