„Marsianer“ Gernot Grömer im Deep Space des AEC
Alexander Limberger
Alexander Limberger
Österreich Bild

Abenteuer Nachthimmel

Von Marsianern, Planetenjägern und Sternguckern. Es ist vielleicht die größte Frage von allen: Sind wir allein im Universum? Sehr wahrscheinlich nicht, glauben Wissenschaftler, Teleskopbauer, Astrofotografen und passionierte Hobbyastronomen aus Oberösterreich. Fasziniert von dem, was da oben passiert, halten sie Ausschau nach neuen Welten.

Sie spähen mit immer größeren und leistungsstärkeren Teleskopen nach der zweiten Erde, Planeten aus Diamanten, Eisriesen oder geheimnisvollen Wüsten- und Wasserwelten. Was sie im All finden, zeigt Gestalter Roland Huber in einem ÖSTERREICH-BILD des ORF Oberösterreich und begibt sich dafür auf eine faszinierende Entdeckungsreise.

„Abenteuer Nachthimmel – Von Marsianern, Planetenjägern und Sternguckern“
ÖSTERREICH-BILD am Sonntag, 30. April 2023, um 18.25 Uhr in ORF 2.

Teleskopbauer Egon Döberl hat einen Traum. Astronomen sollen mit seinen Teleskopen eine zweite Erde aufspüren. Der gelernte Maurer aus Grünbach bei Freistadt gehört zu den gefragtesten Teleskopbauern weltweit. Seine neueste Mission führt den Chef von ASA Astrosysteme auf die Kanareninsel La Palma. Nirgendwo sonst in Europa ist der Nachthimmel so dunkel wie auf der Vulkaninsel. Auf La Palma versuchen Astronomen aus aller Welt kosmische Geheimnisse zu lüften.

Neuartiges Teleskopsystem „made im Mühlviertel“

Döberl hat dort für die britische Universität Warwick ein völlig neuartiges Teleskopsystem entwickelt. Mit den 16 Teleskopen „made im Mühlviertel“ will ein Team rund um den Astrophysiker Danny Steeghs astronomisches Neuland betreten und Sternenkollisionen, Supernova-Explosionen sowie Schwarze Löcher beobachten. Warwick zählt zu den besten Hochschulen in England und genießt Weltruf.

Sternenjäger Steeghs mit Planetenjäger Döberl
Alexander Limberger
Sternenjäger Steeghs mit Planetenjäger Döberl

Die Planetenjäger der Uni haben von La Palma aus 200 Exoplaneten, also Planeten, die um fremde Sonnen kreisen, gefunden. Auch Döberl ist ein Planetenjäger. In seiner Sternwarte in Sandl testet er gerade ein Teleskop, das er speziell für die Jagd nach Exoplaneten entwickelt hat.

Die Suche nach einer zweiten Erde

Die Suche nach einer zweiten Erde läuft auf Hochtouren. Wie nah dran sind wir tatsächlich? „Ziemlich nah“, meint Planetenforscherin Lisa Kaltenegger. Die Salzburgerin ist Professorin an der renommierten Cornell University im US-Bundesstaat New York.

Sie gilt als Pionierin bei der Forschung nach lebensfreundlichen Planeten. Die Astrophysikerin ist überzeugt, dass eine der ältesten Fragen der Menschheit schon bald beantwortet wird: ob wir wirklich allein sind im Universum. „Die größte Überraschung wäre für mich, wenn wir nichts finden“, sagt die Wissenschaftlerin. Allein in unserer Milchstraße gibt es 40 Milliarden Planeten, auf denen es Leben geben könnte.

Bisher 50 unbemannte Marsmissionen

Danach gesucht wird auch vor unserer kosmischen Haustür. Fast fünfzig unbemannte Missionen führten bis jetzt zum Mars. Der Rote Planet ist der äußerste Nachbar der Erde und etwa halb so groß. Er liegt für uns in erreichbarer Ferne. Der Countdown für den ersten bemannten Flug läuft. 2048 soll es soweit sein.

Gran Telescopio Canarias
Roland Huber

Gernot Grömer ist Direktor des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF). Der aus St. Florian stammende Astrophysiker simuliert mit mehr als 200 Wissenschaftlern aus aller Welt regelmäßig Mars-Missionen, damit diese in Zukunft sicherer werden. Das ÖWF arbeitet dabei eng mit den Weltraumorganisationen ESA und NASA zusammen.

Bevor die ersten Menschen am Mars landen, müssen die Ausrüstung und alle technischen Systeme auf der Erde ausgiebig getestet werden. Im “Deep Space" des Ars Electronica Center (AEC) in Linz nimmt der „Marsianer“ Grömer Schülerinnen und Schüler mit auf eine Reise zum Roten Planeten. Der nächste Probelauf findet 2024 in Armenien statt. Dort wird auch ein Rover zum Einsatz kommen, der gerade am Campus Wels der FH OÖ entwickelt wird.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Pferdekopfnebel
Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut
Pferdekopfnebel
ASA Teleskop La Palma
Roland Huber
ASA Teleskop La Palma
ORF-Filmteam und Planetenjäger Egon Döberl
Alexander Limberger
ORF-Filmteam und Planetenjäger Egon Döberl
Größtes Teleskop der Welt
Alexander Limberger
Größtes Teleskop der Welt
„Marsianer“ Gernot Grömer im Deep Space des AEC
Alexander Limberger
„Marsianer“ Gernot Grömer im Deep Space des AEC

Linzer bei „Royal Astronomical Society“

Der Nachthimmel hat Dietmar Hager aus Linz schon als Kind fasziniert. Der Chirurg ist Astrofotograf aus Leidenschaft und liebt es, junge Menschen für das Weltall zu begeistern. Seine Bilder gingen um die Welt. Hager ist eine seltene Ehre zuteil geworden – er ist Mitglied der elitären „Royal Astronomical Society“ mit Sitz in London. Das ORF-Team begleitet den „königlichen“ Sterngucker in das bischöfliche Gymnasium Petrinum in Linz. Dort hat er mitgeholfen, die über 100 Jahre alte Sternwarte aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken.

Waisenkinder greifen nach den Sternen

Den Zauber des Nachthimmels erleben 70 Waisen- und Flüchtlingskinder aus der Ukraine im Sternenpark Attersee-Traunsee. Auf der Sternwarte Gahberg greifen sie mit den Hobby-Astronomen des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut nach den Sternen. Für einen kurzen Moment können die Kinder so die Schrecken des Krieges in ihrer Heimat vergessen.

„Abenteuer Nachthimmel – Von Marsianern, Planetenjägern und Sternguckern“
ÖSTERREICH-BILD am Sonntag, 30. April 2023, um 18.25 Uhr in ORF 2.

Eine Produktion des ORF Landesstudio Oberösterreich.

Gestaltung: Roland Huber
Kamera: Alexander Limberger, Michael Leumüller
Sounddesign: Dominik Kostolnik
Schnitt: Christian Steininger