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„Premiere“: Wunderland und Tanz des Lebens

Eine Theatermacherin verfasst ein Hörspiel, eine Historikerin schreibt ein Loblied auf Offenheit und Neugier: beides Grund genug für eine anregende Literaturstunde „Premiere“ am Samstag ab 19.03 Uhr.

Cornelia Metschitzer ist vielen Theaterfreunden als engagierte Theatermacherin der „Tribüne Linz“ ein Begriff. Mit den Anfängen von Corona 2020 tauchte auch das Theater am Südbahnhof Linz in eine Zwangspause ein. Für Cornelia Metschitzer nahm damit ein intensiver Prozess aus Beobachtungen und Reflexionen seinen Anfang. Sie brachte ihre Gedanken zunächst zu Papier und ein Jahr später ausnahmsweise nicht auf die Bühne, sondern in Hörspielform auf CD.

„Wundalaund“: Ein Hoch auf Menschlichkeit

Das insgesamt drei CDs umfassende Hörstück „Wundalaund“ zeigt anhand der Figur der Carolin Bach, wie eine Ausnahmesituation den einzelnen Menschen und die gesamte Gesellschaft fordert. Die Protagonistin im Hörspiel ist Theaterregisseurin, mit ihrem Mann verbindet sie auch der Beruf. Im Haus auf dem Land, weit weg vom üblichen Alltagsbetrieb im Wiener Theater, scheint für das Paar während der Pandemie nicht nur der Zeitbegriff eine andere Dimension anzunehmen.

Einerseits tun sich Wege für neue Kreativität und für die Pflege familiärer Beziehungen auf. Andererseits bleibt Raum, um mit dem Blick auf die Vergangenheit die eigene Kindheit noch einmal zu betrachten, was einigen Mut erfordert. Carolin Bach verfügt auch für die Vorgänge außerhalb ihres engsten Umfelds über ein ausgeprägtes Sensorium. Ihre Lebenshaltung drückt letztlich ein Hoch auf die Menschlichkeit aus – und so wünscht sie sich für die Zukunft von Mensch, Natur und Erde nichts weniger als ein förderliches Miteinander.

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Das Hörstück „Wundalaund“ spannt den Bogen vom Einzelschicksal zur Verbundenheit aller und ist eine Hommage an das Mensch-Sein mit seinen Ecken, Kanten, Tragödien – verbunden mit den guten und schönen Dingen, die der Mensch zu denken, zu fühlen und zu tun imstande ist. Tina Haller und Rudi Müllehner präsentieren dabei als Sprecherin und Sprecher die Texte in klarer, zeitgemäßer Art. Liedermacher und Gitarrist Raul begleitet den gesprochenen Teil mit inhaltlich fein abgestimmten Songs. In „Premiere“ sind ausgewählte Ausschnitte und Lieder aus der CD „Wundalaund“ zu hören.

Abenteuer oder sicherer Hafen

Zwei Menschen, die sich nahestehen und doch in ihrem Wesen sehr unterschiedlich sind: Diese nicht seltene Situation ist Ausgangspunkt für Stephanie Doms Geschichte „Shaktis Tanz“. Der Text ist in der bemerkenswerten Ausgabe von „Facetten 2021“, dem Literarischen Jahrbuch der Stadt Linz, erschienen.

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Sendungshinweis

„Premiere“, 5.2.22

Die im Innviertel lebende Autorin zeichnet ein farbiges Bild einer lebhaften Frau, deren Lebensantrieb aus Kraft und Neugier, aus Spannung und Aktivität besteht. Die ungeheure Vielfalt des Seins und seiner Möglichkeiten scheint sich in ihr zu versammeln, überall sieht sie neue Impulse und auch Anregungen zur Veränderung. Der Mann an ihrer Seite verfügt über ein gänzlich anderes Naturell: Stoisch und ruhig begegnet er den Dingen des Lebens und scheint nie auch nur in die Nähe von Unruhe oder Aufbruchsstimmung zu geraten.

Servicehinweise zur Sendung:

  • CD „Wundalaund“. Hörspiel von Cornelia Metschitzer. Mit Liedern von Raul. Stimmen: Tina Haller und Rudi Müllehner. Eine Produktion von „Tribüne Linz – Theater am Südbahnhofmarkt“.
  • Stephanie Doms: „Shaktis Tanz“. Aus „Facetten 2021 – Literarisches Jahrbuch der Stadt Linz“. Herausgeber: Linz Kultur Förderungen und Erich Klein. Koordination: Peter Leisch. Verlag: Bibliothek der Provinz.

Die Aufnahme des Textes für „Premiere“ wird von Daniela Wagner gelesen.